Wall Street Kompakt: Mit General Motors, Carnival, Roblox, Dish Network, Sunrun, Maxar Technologies, Squarespace und mehr

Liebe Leser,

wie erwartet beließ der Offenmarktausschuss der US-Notenbank seinen kurzfristigen Leitzins einstimmig bei null. Allerdings deutete Fed-Chef Powell an, dass Zinserhöhungen bereits im Jahr 2023 erfolgen könnten, nachdem er im März noch gesagt hatte, dass er bis mindestens 2024 keine Erhöhungen sieht. Auch unklar:

Obwohl die Fed ihre Inflationserwartung auf 3,4% anhob, was einen vollen Prozentpunkt über der Prognose vom März liegt, hieß es in der Erklärung nach der Sitzung weiterhin, dass der Inflationsdruck „vorübergehend“ sei. Die erhöhten Erwartungen kommen inmitten des größten Anstiegs der Verbraucherpreise seit etwa 13 Jahren.

Dies ist nicht das, was der Markt erwartet hat. Die Fed signalisiert nun, dass die Zinsen früher und schneller steigen können, wobei ihre Prognose zwei Zinserhöhungen im Jahr 2023 vorsieht. Diese Änderung der Haltung steht aber im Widerspruch zu der Behauptung, dass der jüngste Anstieg der Inflation nur vorübergehend sei.

Die Märkte reagierten auf die Fed-Nachrichten natürlich mit Abschlägen in Aktien und höheren Renditen von Staatsanleihen, da gerade die institutionellen Anleger eine straffere Fed-Politik einpreisen müssen, einschließlich der Wahrscheinlichkeit, dass die Anleihekäufe bereits in diesem Jahr zurückgehen werden.

Sicher: Wenn man zwei Zinserhöhungen im Jahr 2023 anstrebt, muss man ziemlich bald mit dem „Tapering“ beginnen, um dieses Ziel zu erreichen. Denn es dauert vielleicht 10 Monate bis ein Jahr, um die Anleihekäufe in einem moderaten Tempo zu reduzieren. Vielleicht wird bereits später in diesem Jahr mit dem Tapering begonnen, vor allem wenn die Wirtschaft weiterhin ein wenig heiß läuft.

Trotz der angehobenen Prognose für dieses Jahr sieht das Komitee die Inflation auf lange Sicht immer noch in Richtung seines 2%-Ziels tendieren: Zitat: „Unsere Erwartung ist, dass diese hohen Inflationswerte jetzt abklingen werden“, sagte Powell auf seiner Pressekonferenz nach der Sitzung.

Fazit: Die Fed lässt sich einfach alle Türen offen. Oder anders: Nichts ist so klar wie die Unklarheit. Was bedeutet das für die Kurse und die Marktlage? Orientierungslosigkeit und keinen Anlass, klare Position zu beziehen. Also werden sich die Kurse in kleinen vorsichtigen Schritten weiter nach oben bewegen.

Von der Wall Street:

GM-Aktien legten um 1,3% zu, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, die Ausgaben für elektrische und autonome Fahrzeuge bis 2025 auf 35 Mrd. Dollar zu erhöhen. Die neue Zahl ist 30% höher als die Ende letzten Jahres angekündigten Pläne. Zitat: „Auf der ganzen Linie sehen wir außergewöhnlich starke Reaktionen und positive Resonanz auf alle unsere Elektrofahrzeuge“, sagte CEO Mary Barra gegenüber CNBCs „Squawk on the Street“. Die Aktie spiegelt dies bereits seit Monaten und wohin diese Reise geht ist völlig unklar – Hauptsache dabei sein!

Oracle sackten um etwa 5% durch, nachdem das Unternehmen eine niedrigere Umsatzprognose für das vierte Quartal als erwartet abgegeben hatte, da es plant, die Investitionsausgaben zur Unterstützung von Cloud-Computing-Workloads zu erhöhen. Für das vierte Geschäftsquartal hatte Oracle indes einen Gewinn und Umsatz ausgewiesen, der die Analystenschätzungen übertraf. Unsere Einschätzung: die Korrektur stellt eine Kaufchance dar, allerdings warten wir noch ein paar Tage. Vermutliche Nachkaufbasis: 72/73 Dollar.

Alle „Kreuzfahrer“ – Carnival, Royal Caribbean und Norwegian Cruise Line Holdings – legten zu, nachdem Wolfe Research die drei großen Reedereien auf „Outperform“ von „Peer Perform“ hochgestuft hatte. Carnival, Royal Caribbean und Norwegian legten im Mittagshandel jeweils mehr als 1% zu. Alle drei sind und bleiben Käufe!

Die Aktien des Videospielunternehmens Roblox sanken um 7,5%, nachdem eine Verlangsamung des Nutzerwachstums gegenüber dem Vormonat angezeigt wurde: Roblox meldete für Mai 43 Millionen täglich aktive Nutzer, 28% mehr als im Vorjahr, aber weniger als im April (43,3 Millionen). Hier zeichnet sich langsam die nachlassende Dynamik ab nun da viele Gamer wieder zurück an den Arbeitsplatz müssen. Folge: Gaming bleibt eine Investmentstory, aber weniger schillernd und etwas flacher im Wachstum. Roblox ist zwischen 76 und 80 Dollar wieder ein Kauf.

Die Aktien von Kindred Biosciences stiegen um 45,2%, nachdem der Hersteller von Tierarzneimitteln bekannt gab, dass er von Elanco Animal Health zu einem Preis von 9,25 Dollar pro Aktie, d.h. etwa 440 Mio. Dollar, übernommen wird. Kindred Biosciences sagte, der Verkaufspreis sei ein Aufschlag von 52% auf den 30-Tage-Durchschnitt. Glückwunsch an alle, die diese Aktie im Depot hatten!

Dish Network stiegen um über 3%, nachdem die Pivotal Research Group die Aktie von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft hatte. Die Firma sagte in einer Notiz an Kunden, dass sie bullish auf Dishs Vorstoß in 5G-Mobilfunk sei. Das sehen wir ähnlich und ist auch der Grund, warum Dish in unserer Favoritenliste steht. Kurse um 66 Dollar sind bis Ende des Jahres möglich.

Sunrun – Die Aktien des Anbieters von Solarmodulen für Privathaushalte und Hausbatterien stiegen um mehr als 12%, nachdem Morgan Stanley seine Übergewichtung der Aktie bekräftigte. Außerdem wurde das Kursziel für Sunrun von 86,00 Dollar auf 91,00 Dollar angehoben. Damit gewinnt die Wende hier langsam an Kontur! Wir hatten das Thema jüngst im „Future Money“ aufgegriffen und sehen in sämtlichen erneuerbaren Energieaktien die Bodenbildung.

Die Aktie des Raumfahrtunternehmens Maxar Technologies stieg um mehr als 12%, nachdem Goldman Sachs die Coverage mit einer Kaufempfehlung aufgenommen hatte. Die Investmentbank sieht für die Aktie einen Anstieg von 45% im nächsten Jahr. Auch wenn für viele dieser Sektor noch sehr nach Science-Fiction oder Träumerei klingen mag – es wird ein wichtiger Trend werden! Hier geht es nicht nur um bemannte Flüge zum Spaß, sondern um Kommunikation, Dienstleistungen, Forschung, etc. Maxar hatten wir auf dem Radar, sind aber noch nicht dabei. Das ändern wir jetzt mit einer Anfangsposition.

Die Aktien von Squarespace stiegen um 3,2%, nachdem Mizuho das Unternehmen mit einem Buy-Rating aufgenommen hatte. Laut Mizuho bietet Squarespace eine robuste SaaS-Plattform für den Aufbau von Websites und E-Commerce-Sites, die sich deren Meinung nach durch Ästhetik, Benutzerfreundlichkeit und Funktionen zur Gewinnung von Marktanteilen auf dem Markt für digitale Güter und Dienstleistungen auszeichnet. Da ist was dran. Wir nehmen den Wert in der kommenden Ausgabe einmal unter die Lupe.

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