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Wall Street Kompakt: US-Arbeitsmarktdaten als Trigger – Mit General Motors, Activision Blizzard, Zynga, Lyft, Etsy und Match Group

Liebe Leser,

wie diese Börsenwoche endet, entscheidet sich mit Vorlage des US-Arbeitsmarktberichts morgen – einer der einflussreichsten Wirtschaftsberichte für die globalen Finanzmärkte. Warum? Weil die US-Zentralbank sich historisch immer am Arbeitsmarkt orientiert, wenn sie über ihre Geldpolitik nachdenkt. Dies ist schließlich auch ihr offizieller Auftrag. Ökonomen erwarten nun, dass die Zahl der Neu-Beschäftigten leicht die 1-Million-Marke erreichen könnte, nachdem im März 916.000 Arbeitsplätze hinzugekommen waren.

Der stellvertretende Vorsitzende der US-Notenbank, Richard Clarida, betonte bereits gestern, dass sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt in den USA zwar weiter verbessert, dass es aber noch beträchtliche Fortschritte geben muss, bevor sich die Zentralbank wohl genug fühlen wird, um alle Hilfen zurückzunehmen, die sie seit dem Abbruch der längsten Expansion in der Geschichte der USA durch die Pandemie bereitgestellt hat.

Kommen jetzt Inflationsängste?

Und Finanzministerin Janet Yellen unterstrich in dieser Woche zwar, dass die Zinssätze möglicherweise steigen müssen, um das aufkeimende Wachstum der US-Wirtschaft, das zum Teil durch Billionen von Dollar an staatlichen Konjunkturausgaben ausgelöst wurde, in Grenzen zu halten, später milderte sie ihre Kommentare über die Notwendigkeit höherer Zinsen etwas ab. Aha?

Trotz ständiger Beteuerungen von Yellen und einer Reihe von Fed-Beamten, dass sich der kommende Anstieg der Inflation als ‚vorübergehend‘ erweisen wird sind die Märkte offensichtlich ein wenig besorgt und das ist auch der Hintergrund, warum es nur in kleinen Schritten vorwärtsgeht.

Klare Sache: Das sind gute Voraussetzungen für eine Fortsetzung der Frühlingsrally in den Sommer hinein. Es sieht so aus, als ob es dieses Jahr nicht heißt „Sell in May“, sondern „Sell in August“!

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General Motors pulverisiert Schätzungen

Ausreichend Rückenwind gibt es weiterhin aus der laufenden Berichtssaison: General Motors verdiente im ersten Quartal 2,25 Dollar pro Aktie, verglichen mit einer Konsensschätzung von 1,04 Dollar pro Aktie, obwohl der Umsatz sehr leicht unter den Prognosen lag.

GM sagte, dass die Ergebnisse durch eine starke Preisgestaltung bei Autos sowie eine solide Kreditperformance bei GM Financial unterstützt wurden. Ergebnis: +4% sind für ein Schwergewicht schon ein klares Zeichen. Jetzt fehlt noch der Ausbruch aus der Konsolidierung was m.E. aber noch Zeit braucht denn der Wert ist definitiv überkauft.

Match Group: „Kuppelei“ lohnt sich weiterhin

Die Aktie der Match Group sprang an der Börse um 3% nach oben, nachdem das Unternehmen die Schätzungen um 17 Cents pro Aktie übertraf und einen Gewinn von 57 Cents pro Aktie im ersten Quartal erzielte. Der Betreiber von Tinder und anderen Partnervermittlungsdiensten meldete ebenfalls einen Umsatz, der über den Prognosen der Analysten lag, und die Match Group gab eine starke Prognose für das laufende Quartal ab, da sie einen Anstieg der Nachfrage nach Partnervermittlungen erwartet, wenn die Pandemie zurückgeht.

Ja, einsame Herzen wollen auch in der Pandemie gefunden werden, aber es fehlt die Wachstumsstory, daher auch die Seitwärtsbewegung seit Dezember. Kommt hier bald kein Schwung in die Sache, verkaufe ich, denn das Geld ist in anderen Stories besser angelegt.

Weitere Quartalszahlen  an der Wall Street im Kurzcheck:

Lyft verlor im ersten Quartal 35 Cents pro Aktie, aber der Verlust war kleiner als die 53 Cents pro Aktie, die Analysten erwartet hatten. Der Umsatz übertraf indes die Prognosen, ebenso wie die Anzahl der aktiven Fahrer während des Quartals. Unter dem Strich reicht das dem Parkett aber nicht: -6% zurück auf die Ausbruchslinie vom Februar sind ein klares Zeichen. Jetzt heißt es erst einmal abwarten, daher noch kein neuer Kauf.

Etsy rutschte um 2% ab, obwohl das Unternehmen mit seinen Ergebnissen die Schätzungen für den Umsatz und das Ergebnis im ersten Quartal übertraf. Das E-Commerce-Unternehmen verdiente 1 Dollar pro Aktie, verglichen mit dem Gewinn von 88 Cent pro Aktie, den die Analysten erwartet hatten. Der Umsatz lag bei 551 Millionen Dollar, ebenfalls über den erwarteten 530 Millionen Dollar. Diese Zahlen puffern zumindest das Korrekturrisiko nach unten ab, aber auch hier fehlt im Moment noch die Perspektive für 2022. Halten und unterhalb von 180 Dollar Kasse machen.

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Activision Blizzard übertraf die Schätzungen um 14 Cents pro Aktie, mit einem Quartalsgewinn von 84 Cents pro Aktie. Der Umsatz des Videospielherstellers übertraf ebenfalls die Prognosen der Wall Street und das Unternehmen hob seine Prognose für das Gesamtjahr an, da die Nachfrage nach Spielen wie „Call of Duty“ und „Candy Crush“ weiterhin hoch ist. Das sollte m.E. reichen, um dem Wert den notwendigen Schwung zu geben, aus der Konsolidierung auszubrechen.

Zynga-Aktien stiegen nachbörslich um 5% nach der Veröffentlichung des letzten Quartalsberichts. Der Spieleentwickler meldete für das erste Quartal einen Umsatz von 720 Millionen Dollar, verglichen mit den 684,6 Millionen Dollar, die erwartet wurden. Hier gilt selbiges wie für Activision, also aufpassen.