Wall Street Nachlese: Beruhigung – Mit First Citizen BankShares, First Republic, Roku, Carnival, Coinbase Global und Pinterest

Die Wall Street startete uneinheitlich in die neue Börsenwoche. Beim Dow Jones setzte sich die positive Entwicklung vom Ende letzter Woche weiter fort, während die Technologie-Werte eher Abgaben verzeichneten.

Insgesamt hellte sich die Stimmung etwas auf, nachdem einerseits bekannt wurde, dass First Citizens BancShares große Teile der Silicon Valley Bank übernehmen wird. Insgesamt wird die First Citizens Assets im Wert von 72 Milliarden Dollar übernehmen, zahlt dafür allerdings nur 16,5 Milliarden Dollar. Weitere 90 Milliarden Dollar an Wertpapieren und anderen Assets bleiben allerdings zur Disposition der amerikanischen Einlagen-Versicherungsbehörde FDIC.

Positiv kam auch eine Meldung vom Wochenende an, wonach die Abflüsse aus den Einlagen bei den US-Banken in den vergangenen Tagen deutlich zurückgegangen sind. Das soll sowohl kleine Banken wie auch Industrieriesen wie J.P. Morgan Chase oder Wells Fargo betreffen.

Unter dem Strich konnte der Dow Jones knapp 195 Punkte bzw. 0,6% zulegen und beendete den Tag mit 32.432,08 Punkten. Der marktbreite S&P 500 erreichte einen Zugewinn von 0,2% auf 3.977,53 Zähler. Beim Technologie-Index Nasdaq Composite gab es allerdings gegen den Trend einen Abschlag um 0,5% auf 11.768,84 Punkte. Hier wird wieder einmal die Sorge gespielt, dass weitere Zinserhöhungen die Hoffnungen auf einen besseren Wachstumsausblick bei den Technologiewerten zunichte machen.

Aktien im Fokus

Wieder einmal gab es erhebliche Bewegungen im Bankensektor. Den – positiven – Vogel schoss dabei die First Citizens BancShares ab. Der schon beschriebene vorteilhafte Deal zur Übernahme von signifikanten Assets der Pleite gegangenen Silicon Valley Bank sorgte gestern dafür, dass die Aktie der First Citizens um fast 54% zulegen konnte. Die ebenfalls im Fokus der jüngsten Krise stehende First Republic konnte sich um 11,81% verbessern. Hier wirkte nicht nur die angesprochene Meldung von geringeren Abflüssen, sondern auch, dass die US-Regierung wohl über weitere Unterstützungsmaßnahmen nachdenke.

Die Aktie der Medienplattform Roku konnte sich gestern um mehr als 4,7% verbessern. Hier sorgte eine neue Einstufung aus dem Researchhaus Susquehanna für Auftrieb. Die Analysten erhöhten ihr Rating für die Aktie von Neutral auf Positiv und erklärten dies damit, dass Roku zu einem Haupt-Profiteur werden könnte, wenn die Verbraucher angesichts der Vielzahl an Streaming-Diensten ihre Budgets neu ordnen.

Unter Druck geriet dagegen die Kreuzfahrt-Reederei Carnival. Diese hatte zwar für das zurückliegende Quartal Ergebnisse vorlegen können, die über den Erwartungen lagen. Doch sowohl für das jetzt angelaufene zweite Fiskalquartal als auch für das Gesamtjahr stellte Carnival einen höheren Verlust in Aussicht als die Analysten bislang prognostiziert hatten. Mit der Aktie ging es deshalb gestern um 4,77% nach unten.

Ebenfalls unter Druck geriet wieder Coinbase Global. Dies als Reaktion darauf, dass die Commodity Futures & Trading Commission (CFTC) Klage gegen die weltgrößte Krypto-Börse Binance eingereicht hat. Der Vorwurf: Entgegen der öffentlichen Angabe, US-Kunden gesperrt zu haben, würde Binance aktiv um gerade diese werben. Binance selbst dürfte eigentlich kein US-Geschäft machen, weil sie nicht bei der CFTC registriert sei. Das alles bringt wieder erhebliche Unruhe in den Sektor, was sich auch in fallenden Notierungen für Bitcoin und Ether zeigte. In der Folge musste auch Coinbase 7,8% abgeben.

Besser lief es gestern für Pinterest. Die Aktie der Social-Media-Plattform wurde durch die UBS von Neutral auf Kaufen hochgestuft. Erklärt wurde dies damit, dass Pinterest das Potenzial habe, seine Werbeeinnahmen unter dem neuen Management deutlich zu steigern. Die Aktie gewann gestern 2,2% hinzu.

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