Wall Street Nachlese: Breitseite – Mit United Airlines, Delta Air Lines, Rivian Automotive, Dish Network, CrowdStrike und Maxeon Solar
Volle Breitseite für die Wall Street: Der US-Notenbankchef Jerome Powell hatte gestern einen großen Auftritt vor dem Bankenausschuss des US-Senats. Diese Befragung gibt es regelmäßig und natürlich ist es immer wieder Gelegenheit, damit der Fed-Chef neue oder bestätigende Erklärungen zur weiteren Geldpolitik abgibt. Gestern was ebenfalls der Fall und das, was Powell sagte, wollte der Markt nun wirklich nicht hören.
Denn Powell erklärte, dass der Kampf gegen die Inflation noch längst nicht vorbei sei. Nach seiner Ansicht signalisieren dabei die letzten Wirtschaftsdaten, die stärker ausfielen als erwartet, dass der Zinsgipfel höher liegen könnte als es bislang erwartet wird. Die US-Notenbank könnte sich auch in diesem Zusammenhang dazu entschließen, die weiteren Zinserhöhungen wieder aggressiver zu gestalten.
Auf dem nächsten Notenbank-Treffen am 21. bis 22. März steht die nächste Zinsentscheidung an. Der Markt ging hier bislang mehrheitlich von einer weiteren Steigerung um 25 Basispunkte aus. Nach den jüngsten Bemerkungen dürfte es wohl eher auf einen Schritt um wieder 50 Basispunkte hinauslaufen. Das FedWatch Tool der CME GROUP hatte am 6. März noch eine Wahrscheinlichkeit von über 68% für eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte ausgewiesen. Nach der Rede von Jerome Powell ist das Stimmungsbild komplett gekippt und jetzt erwarten über 74% der Marktteilnehmer eine Erhöhung um 50 Basispunkte.
Vor diesem Hintergrund kamen auch die US-Indices deutlich ins Rutschen. Der Dow Jones verlor gestern knapp 575 Punkte bzw. 1,72% auf 32.856,46 Punkte, während der S&P 500 mit einem Verlust von 1,53% auf 3.986,37 Zähler aus dem Handel ging. Beim Technologieindex Nasdaq Composite schlug ein Abschlag von 1,25% auf 11.530,33 Punkte zu Buche.
Aktien im Fokus
Gegen den Trend zeigten sich gestern die US-Fluggesellschaften sehr stabil bzw. mit positiven zu gewinnen. So profitierte United Airlines von der Nachricht, dass das US-Justizministerium per Klage versuchen will, die angekündigte Übernahme von Spirit Airlines durch JetBlue zu blockieren. Außerdem half United Airlines eine Hochstufung durch BNP Paribas Exane von zuvor Underperform auf Outperform. Die Aktie konnte gestern 2,99% zulegen.
Ebenfalls von einer Analystenempfehlung konnte auch Delta Air Lines profitieren. Hier war es Evercore ISI, welche die Aktie von In-Line auf Outperform hochstufte. Die zuständigen Analysten empfehlen, hier die derzeitige Marktschwäche zu nutzen und sich neu zu positionieren. Die Aktie von Delta konnte gestern um 1,59% zulegen.
Weniger Glück hatte der Autohersteller Rivian Automotive. Die Aktie hatte schon in den vergangenen Tagen aufgrund schwacher Ergebnisse und Enttäuschungen unter Druck gestanden. Gestern ging es um weitere rund 14,5% nach unten, nachdem das Unternehmen, das insbesondere für seinen E-Pick-up-Truck bekannt ist, mitteilte, dass man neue Anleihen im Wert von 1,3 Milliarden Dollar platziert habe. Damit soll die Markteinführung von Rivians Model R2 finanziert werden. Dass Rivian in Milliardenhöhe Anleihen ausgeben muss, wird allerdings negativ gewertet, da es weiterhin darauf hinweist, dass dem Unternehmen aufgrund einer schwachen Nachfrage und höheren Kosten das Geld nur so zwischen den Fingern zerrinnt.
Einen Tagesgewinn von 4,04% konnte Dish Network verbuchen. Hier sorgte die Meldung, dass der Mitgründer James DeFranco 1,45 Millionen Aktien der eigenen Firma gekauft habe, für entsprechenden Schwung. Insiderkäufe gelten ja nach wie vor als Signal an den Markt, dass zumindest das Top-Management bzw. die Gründer weiterhin an einen Erfolg glauben.
Interessant auch die Entwicklungen nach Börsenschluss. Hier sorgte vor allem CrowdStrike für nochmalige Aufmerksamkeit. Denn der Spezialist für Cyber Security konnte bei der Vorlage seiner Quartalszahlen sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz die Markterwartungen übertreffen. Das wurde nachbörslich mit einem Kursgewinn von zeitweise bis zu 6% belohnt. Zumal CrowdStrike auch einen starken Ausblick auf das laufende Quartal und das gesamte Geschäftsjahr abgab.
Ebenfalls deutliche Zugewinne gab es bei Maxeon Solar. Der aus Singapur stammende Hersteller von Solarmodulen konnte nachbörslich um 8% gewinnen. Zwar musste man für das zurückliegende Quartal einen höheren Verlust melden als erwartet. Doch dafür fiel der Umsatz besser aus.
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