Wall Street Nachlese: Der Fed-Schock – Mit 3M, Electronic Arts, Workday und Dell

Alle warteten auf Jerome Powell – doch das, was der Fed-Chairman auf der derzeitigen Konferenz in Jackson Hole zu sagen hatte, sorgte am Markt für Erschrecken und starke Kursverluste.

Denn statt eher versöhnlicheren Tönen nach den bisherigen Zinserhöhungen erklärte der Notenbankchef, dass sich die Märkte auf eine Serie weiterer Zinserhöhungen einstellen müssten. Seiner Meinung nach dürfte es einige Zeit in Anspruch nehmen, bis die Preisstabilität wieder hergestellt ist. Überlegungen, dass die Fed bei ihren nächsten Zinserhöhungen das Tempo etwas drosseln wird, erteilte er faktisch eine Absage.

Gleichzeitig ließ er vorangegangene Seifenblasen im Markt zerplatzen, die davon ausgegangen waren, dass die US-Notenbank sogar eine erneute zinspolitische Kehrtwende vollführen könnte, falls die Wirtschaft zu stark abgebremst wird. Für die Fed, das wurde deutlich, steht jetzt in erster Linie das Ziel im Fokus, die Inflation wieder in Richtung des vorangegangenen Ziels von rund 2% abzustoppen. Erwartungen zu möglichen Zinssenkungen wurden als „absolut unberechtigt“ gekennzeichnet.

Starker Tobak, der in seiner Klarheit wohl kaum Interpretationsspielraum lässt. Mit der Folge, dass die Indices im gestrigen Handel deutlich in die Knie gingen. So büßte der Dow Jones Industrial Average über 1.000 Punkte ein. Er ging mit einem Minus von 3,03% auf 32.283,40 Punkte aus dem Handel. Der S&P 500 verlor 3,37% und schloss bei 4.057,66 Zählern. Der Nasdaq Composite verlor noch etwas stärker und zeigte ein Minus von 3,94% auf 12.141,71 Punkte.

Aktien im Fokus:

Im Dow Jones gab es gestern keine einzige Aktie, die einen Gewinn verzeichnen konnte. Relativ glimpflich konnten sich Werte wie Chevron (-0,7%), Merck & Co. (-1,1%) und Verizon Communications (-1,1%) aus der Affäre ziehen.

Tagesverlierer im Dow war der Industriekonzern 3M. Dessen Aktie verbilligte sich um 9,5%. Eigene Nachrichten hatte das Unternehmen, das unter anderem die bekannten Post-it produziert, aber auch viele andere industrielle Produkte, nicht zu bieten. Hier dürfte insbesondere die Rede von Jerome Powell ins Kontor geschlagen haben. Denn dieser hatte außerdem erklärt, dass man keine Rücksicht darauf nehmen könne, ob die weiteren Zinserhöhungen „Schmerzen“ für Verbraucher und Unternehmen nach sich ziehen. Das könnte eine Firma, die so stark auf Konsumprodukte ausgerichtet ist wie 3M, möglicherweise besonders stark treffen.

Nach Gewinnern musste man gestern regelrecht mit der Lupe suchen. Einer davon war Electronic Arts, die sich um 3,5% verbessern konnten. Hier sorgen Spekulationen in schwedischen Medien, dass Amazon eine Kaufofferte für den Gaming-Konzern abgeben könnte, für entsprechende Kurssteigerungen.

Ebenfalls einer der wenigen Gewinner war Workday. Das Unternehmen bietet in der Cloud Software für Rechnungswesen und Unternehmensplanung an. Und das überraschend erfolgreich. Denn für das zweite Quartal meldete die Firma einen Gewinn je Aktie von 0,83 Dollar statt erwarteter 0,80 Dollar je Aktie. Auch beim Umsatz konnte man mit ausgewiesenen 1,54 Milliarden Dollar die Erwartungen schlagen. Die Investoren honorierten dies gestern mit einem Zugewinn von 2,5%.

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Deutliche Verluste musste dagegen Dell Technologies hieß hinnehmen. Die Aktie des Computerherstellers verlor im regulären Handel 13,5% nach Vorlage des Quartalsberichtes. Zwar konnte das Unternehmen einen Gewinn je Aktie von 1,68 Dollar ausweisen und damit die Erwartungen im Markt um vier Cent schlagen. Aber schon die Umsätze blieben mit 26,4 Milliarden Dollar leicht unter den Erwartungen. Besonders enttäuschend fanden die Investoren und Analysten es aber, dass Dell vor einer rückläufigen Nachfrage nach PCs, Servern und anderer IT-Hardware warnte.

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