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Wall Street Nachlese: Die September-Angst – Mit Meta Platforms, Paypal, Crowdstrike, HP, Nvidia, Amgen, Bed Bath & Beyond und Baidu

Die Wall Street zeigte sich auch am letzten Handelstag des Monats August angeschlagen. Nicht nur die Ankündigung der Fed, weiterhin die Zinsen zu erhöhen, bis die Inflation signifikant zurückgeht, dies faktisch ohne Rücksicht auf Verluste, steckt dem Markt in den Knochen. Auch die Saisonalität macht ihm zusätzlich zu schaffen.

Denn der nun begonnene Börsenmonat September steht im Ruf, regelmäßig ein schwaches Ergebnis zu zeigen. So wird darüber diskutiert, ob der Markt nun noch einmal erneut auf seine Juni-Tiefs fallen könnte. Diese lagen beispielsweise für den S&P 500 bei rund 3.650 Punkten. Das wäre vom jetzigen Niveau aus noch mal ein Risiko von rund 7-8%.

Im gestrigen Handel zeigten sich die Indices entsprechend schwach. Der Dow Jones verlor 0,9%, während der S&P 500 rund 0,8% abgeben musste. Beim Nasdaq Composite fiel ein Minus von 0,6% ins Gewicht. Damit beendete der Dow den August mit einem Minus von rund 4,1%. Beim S&P 500 und beim Nasdaq Composite kumulierten die Verluste auf -4,2% bzw. -4,6%.

Aktien im Fokus

Trotz des schwachen Umfeldes gab es dennoch einige Gewinner, durchaus auch überraschende. So konnte beispielsweise Meta Plattform, die das Facebook-Netzwerk betreibt, um 3,6% zulegen. Hier gab es Medienberichte, wonach das Unternehmen plant, mehr Bezahl-Dienste auf seinen Plattformen Facebook, Instagram und WhatsApp einzuführen. Außerdem profitierte die Aktie von der Meldung, dass der kleinere Konkurrent Snap eine Restrukturierung plant. Dabei will sich das Unternehmen vor allen auf AR (Augmented Reality – erweiterte Realität) und auf den Ausbau seiner Community fokussieren. Andere Bereiche inklusive Apps sollen dagegen zurückgefahren werden. Das könnte die Wettbewerbssituation für Meta Plattform verbessern. Snap selbst konnte im regulären Handel 8,7% zulegen.

Ebenfalls zu den Gewinnern gehörte Paypal. Die Aktie gewann 1,8% hinzu, nachdem die Analysten der Bank of America den Wert von zuvor Neutral auf Kaufen hochstuften. Die Analysten erwarten, dass der aktivistische Investor Elliott Management weitere Kostensenkungen bei Paypal initiiert, die dann die entsprechenden Gewinne nach vorne bringen. Gleichzeitig wurde auch das Kursziel von zuvor 94 $ auf 114 $ angehoben.

Quartalszahlen gab es gestern noch von der Cyber-Security-Firma CrowdStrike. Diese konnte zwar sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Analystenerwartungen schlagen und gleichzeitig auch noch die Prognose für das Gesamtjahr hochsetzen. Allerdings half das zumindest gestern nichts und die Aktie verlor 5,5%.

Ebenfalls unter Druck stand HP. Die Aktie des Computerherstellers verlor im regulären Handel 7,6%, nachdem das Unternehmen, wie schon gestern berichtet, bei den Umsätzen enttäuschte und gleichzeitig weitere Rückgänge im Bereich der IT-Ausstattung prognostizierte.

Gewinner waren auch beim Dow Jones Mangelware. Ganze vier Werte schafften es in positives Terrain. Gewinner des Tages im Dow war der Biotech-Wert Amgen, der knapp 0,5% gewinnen konnte, gefolgt von Goldman Sachs mit einem Plus von 0,46%. Weitere Gewinner waren McDonald’s und Walmart mit Zugewinnen von 0,06% bzw. 0,05%.

Erneut im Fokus standen die sogenannten Meme-Aktien. Besonders erwischte es erneut Bed Bath & Beyond, die sich um 21,3% verbilligten. Das Unternehmen legte gestern einen neuen strategischen Plan vor, der allerdings in der Hauptsache die Befürchtungen der Investoren nur bestätigte. So plant die Filial-Kette, 150 Läden zu schließen und rund 20% seiner Beschäftigten zu entlassen. Damit glaubt man ungefähr 250 Millionen $ im laufenden Fiskaljahr einsparen zu können. Das würde allerdings auch bedeuten, dass die Umsätze wohl um rund 20% einbrechen. Das passt zu den vorläufigen Zahlen für das zurückliegende Quartal, wobei die Umsätze erneut unter den Erwartungen blieben. Mehr noch: Bed Bath & Beyond kündigte auch an, eine weitere Kapitalerhöhung durchführen zu wollen, um Geld einzusammeln, um seine Schulden bezahlen zu können. Diese betragen immer noch rund 1,4 Milliarden $. Es bleibt also ein Ritt auf Messers Schneide.

Weiterhin zu den Verlierern gehörte auch NVIDIA. Wobei sich der Hauptteil der negativen Stimmung im nachbörslichen Handel abspielte. Im regulären Handel verlor der Chiphersteller 2,4%, nachbörslich büßte die Aktie zeitweise 6,5% ein, nachdem die US-Regierung angekündigt hat, Halbleiter-Verkäufe in China und Russland zu beschränken.

Zum Abschluss doch noch etwas Positives. Denn trotz der verschärften Beziehungen mit China standen auch gestern wieder Aktien chinesischer Unternehmen hoch im Kurs bei den Anlegern. So konnte Pinduoduo erneut 7,2% zulegen, während Baidu einen Zugewinn von 4,5% schaffte. JD.com und Netease waren mit 3,2% bzw. 2,2% im Nasdaq ebenfalls in der Spitzengruppe.