Wall Street Nachlese: Einzelhandel enttäuscht – Mit Microsoft, Moderna, Mobileye und Oatly Group

An der Wall Street hatte man gestern ein wenig den Eindruck, als wenn der Markt so richtig mit Tempo in ein Stoppschild gefahren wäre. Nach dem sehr erfreulichen Jahresauftakt hieß es augenscheinlich, massiv Gewinne mitzunehmen. Aktuelle Auslöser hierfür waren enttäuschende Einzelhandelsumsätze für den Monat Dezember.

Bei den Einzelhandelsumsätzen hatten die Marktteilnehmer zwar schon mit einem Rückgang um 1% gerechnet. Am Ende wurden es allerdings sogar 1,1%, wobei von Seiten der stationären Einzelhändler einen Rückgang um 6,6% gemeldet wurde, während im Online-Geschäft ein Abschlag von 1,1% gemessen wurde. Das besorgt die Anleger, da die amerikanischen Verbraucher trotz der Turbulenzen in den letzten Jahren immer noch auf einem hohen Konsumniveau geblieben waren, das womöglich jetzt dann doch stärker zurückgeht.

Vor diesem Hintergrund büßte der Dow Jones gestern knapp 614 Punkte bzw. 1,81% auf 33.296,96 Punkte ein. Der S&P5 100 verlor 1,56% auf 3928,86 Zähler. Er markierte damit das niedrigste Niveau seit dem 15. Dezember und hatte gleichzeitig seinen schlechtesten Tag innerhalb eines Monats. Beim Nasdaq Composite ergab sich ein Tagesminus von 1,24% auf 10.957,01 Punkte. Der Technologieindex beendete damit eine Gewinnsträhne von immerhin sieben Handelstagen.

Aktien im Fokus

Die Aktie von Microsoft verschlechterte sich gestern um knapp 1,9%, nachdem der Software-Gigant angekündigt hatte, bis Ende März rund 10.000 Arbeitsstellen streichen zu wollen. Begründet wird dieser Kahlschlag damit, dass man wegen der weiteren wirtschaftlichen Unsicherheiten und auch eines verlangsamten Wachstums die Kosten senken wolle. Außerdem kündigte Microsoft an, rund 1,2 Milliarden $ an zusätzlichen Kosten für Abfindungen etc. einzuplanen. Das soll bereits im abgelaufenen zweiten Quartal (per Ende Dezember ´22) eingebucht werden. Das dürfte den Gewinn um 0,12 $ je Aktie schmälern.

Einen deutlichen Aufschlag bekam dagegen Moderna. Der Impfstoffentwickler meldete, dass ein neuer mRNA-Impfstoff, der zur Behandlung des sogenannten RS-Virus (Respiratorisches Synzytial-Virus) eingesetzt werden soll, in einer Phase-3-Studie eine hohe Effizienz von immerhin 83,7% bei älteren Erwachsenen gezeigt habe. Zur Einordnung: Der RS-Virus gilt derzeit als eine hohe gesundheitliche Belastung, insbesondere auch bei Kindern. Dieser sorgt für Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege und ist offenbar Folge der umfangreichen Schutzmaßnahmen der letzten Jahre vor dem Corona-Virus, die dazu geführt haben, dass hier offenbar deutliche Abschwächungen in den Immunsystemen die Folge waren. Die Aktie von Moderna konnte gestern um 3,3% zulegen.

Ebenfalls deutliche Zugewinne zeigten sich bei Mobileye. Die Aktie des Spezialisten für Fahrerassistenzsysteme (Tochter von Intel) wurde von der Deutschen Bank in einem neuen Coverage als Kauf eingestuft. Die Analysten begründeten dies damit, dass Mobileye eine erstklassige Technologie habe und damit das Potenzial, zu einem Tier-1-Zulieferer für die Automobilindustrie zu werden. Die Aktie von Mobileye verbesserte sich gestern um 6,1%.

Abwärts ging es dagegen für die Oatly Group. Das schwedische Unternehmen stellt unter anderem Getränke auf Haferbasis her. Dabei gab es eigentlich erfreuliche News. Gestern wurde die Aktie von Mizuho von Neutral auf Kaufen hochgestuft. Begründet wurde dies damit, dass Oatly seine Kapazitäten deutlich hat ausbauen können, was einen positiven Einfluss auf das Wachstumstempo haben sollte. Dass die Aktie dennoch um 4,1% fiel, dürfte wohl am schwachen Marktumfeld gelegen haben. Denn direkt zum Handelsauftakt hatte die Aktie zeitweise über 17% zulegen können. Das nennt man Volatilität.

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