Wall Street Nachlese: Entspannung – Mit AMD, Peloton, Altria, Electronic Arts, Snap und Meta Platforms
Die Hoffnungen der Wall Street sind aufgegangen. Die US-Notenbank erhöhte gestern ihre Zinsen um einen Viertel Prozentpunkt und trat damit weiter auf die Bremse, nachdem man im Dezember um 50 Basispunkte angehoben hatte.
Aber den Markt interessierte nicht so sehr die Höhe der Zinserhöhung, sondern mehr das Statement von Fed-Chef Jerome Powell, der einräumte, dass es Entspannungssignale bei der Inflation gebe. Zwar würde er noch nicht so weit gehen, um tatsächlich Entwarnung zu geben, aber man sieht im Markt schon, dass hier Fortschritte zu sehen sind. Das spiegelt sich auch in der offiziellen Verlautbarung wider, wenn man diese mit den Statements bei der letzten Sitzung vergleicht. Das bezieht sich insbesondere auf die Streichung einer Aufzählung von Einflussfaktoren auf die Inflation wie auch auf die vormalige Äußerung, dass der Ukraine-Krieg für Aufwärtsdruck bei der Teuerung sorgt. Jetzt ist nur noch davon die Rede, dass der Krieg für Unsicherheit sorgt.
Vor diesem Hintergrund konnte der Dow Jones zwar gestern nur minimal sieben Punkte bzw. 0,02% auf 34.092,96 Punkte hinzugewinnen. Doch in der ersten Handelshälfte hatte er zeitweise mehr als 500 Punkte verloren. Deutlich stärker zeigten sich der S&P 500 mit einem Tagesgewinn von 1,05% auf 4.119,21 Zähler wie auch der Nasdaq Composite, der 2% auf 11.816,32 Punkte zulegen konnte, was insbesondere durch Tagesgewinne bei Halbleiteraktien vorangetrieben wurde, die von starken Quartalszahlen des Prozessor-Herstellers AMD profitierten.
Aktien im Fokus
Hatte der Prozessor-Hersteller AMD im Vorfeld seines Quartalsberichtes noch unter Abgabedruck gestanden, weil man im Markt fürchtete, dass auch hier eine ähnliche Enttäuschung wie bei Intel warten könnte, konnte die Aktie nach Bekanntgabe der Zahlen deutlich hinzugewinnen. Denn AMD schaffte bessere Ergebnisse als erwartet. So wurde ein Gewinn je Aktie von 0,96 Dollar ausgewiesen statt erwarteter 0,67 Dollar. Überraschenderweise störte es die Anleger nicht, dass AMD für das neue Quartal einen Rückgang bei den Umsätzen um rund 10% in Aussicht stellte, womit man auch unter den aktuellen Erwartungen bleiben würde. Allerdings zeigten sich wohl die Analysten und Investoren erleichtert, dass man weiterhin bei der Bruttomarge rund 50% anpeilt. Die Aktie von AMD konnte gestern um 12,6% nach oben klettern.
Noch stärker ging es beim Fitness-Spezialisten Peloton aufwärts. Das Unternehmen, das Fitnessgeräte und zugehörige Software und Trainingsprogramme verkauft, musste zwar im Berichtsquartal einen größeren Verlust als erwartet ausweisen. Hier hatten die Analysten mit einem Verlust von 0,64 Dollar je Aktie gerechnet, stattdessen büßte Peloton 0,98 Dollar ein. Doch war das auch schon signifikant besser als das Vorjahresergebnis mit einem Verlust von 1,39 Dollar je Aktie. Außerdem lag Peloton mit einem ausgewiesenen Umsatz von knapp 793 Millionen Dollar deutlich über den Markterwartungen. Entsprechend erklärte CEO Eric McCarthy, dass die Ergebnisse womöglich einen Wendepunkt für das Unternehmen bedeuten könnten, da die Umsätze aus Abonnements deutlich gestiegen sind. Für die Aktie bedeutete dies gestern einen Tagesgewinn von satten 26,5%.
Ebenfalls Zugewinne gab es beim Zigarettenhersteller Altria. Dieser hatte Gewinne präsentieren können, die über den Erwartungen des Marktes gelegen haben. Außerdem kündigte das Unternehmen ein neues Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 1 Milliarde Dollar an. Das wurde an der Börse gestern mit einem Tagesgewinn von über 5,6% belohnt.
Weniger Erfolg hatte dagegen Electronic Arts. Die Aktie des Spiele-Publishers büßte ganze 9,3% ein, nachdem das Unternehmen nur einen Umsatz von 2,34 Milliarden Dollar für das letzte Quartal melden konnte statt erwarteter 2,51 Milliarden Dollar. Außerdem verfehlten die Net Bookings ebenfalls die Erwartungen.
Kräftige Verluste gab es auch bei Snap. Das Social-Media-Unternehmen hatte Quartalsumsätze gemeldet, die ebenfalls unter den Erwartungen blieben. Zwar konnte das Unternehmen letztlich beim Gewinn je Aktie mit 0,14 Dollar die Markterwartungen um drei Cent schlagen. Allerdings zeigten sowohl die Zahlen für die täglich aktiven Nutzer wie auch für den durchschnittlichen Umsatz pro Nutzer Werte, die ebenfalls unter den Markterwartungen blieben. Daraufhin gab es für die Aktie einen Tagesverlust von 10,3%.
Aber es blieb auch nachbörslich spannend. Das galt insbesondere für die Aktie von Meta Platforms. Denn die Facebook-Muttergesellschaft meldete Umsätze im vergangenen Quartal über den Erwartungen. Zwar musste man gleichzeitig mitteilen, dass man in der Sparte, die sich mit dem Metaverse beschäftigt, einen Jahresverlust 2022 von insgesamt 13,7 Milliarden Dollar verbuchte. Doch das wurde schnell zur Nebensache nach der Ankündigung, dass man ein neues Aktienrückkaufprogramm über ganze 40 Milliarden Dollar initiiert. Die Aktie konnte nachbörslich um bis zu 17% zulegen.
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