Wall Street Nachlese: Entwarnung? – Mit First Republic, Uber, Lyft, Doordash, Meta Platforms, United Airlines und GitLab
An der Wall Street machte sich gestern immer stärker die Hoffnung und Erwartung bereit, dass das Scheitern der beiden Banken SVB und Signature womöglich doch nur singuläre Ereignisse bleiben und nicht auf den restlichen Bankensektor überspringt. Das hatte sicherlich auch etwas mit der konzertierten Aktion von US-Notenbank, Finanzministerium und Einlagensicherung FDIC zu tun, die gemeinsam erklärten, dass die Kunden der beiden Banken weiterhin Zugriff auf ihre Einlagen erhalten.
Hinzu kam, dass die doch mit etwas Bangen erwarteten Inflationsraten im Rahmen der Erwartungen ausfielen. Für die Kernrate, also ohne die volatilen Bereiche Nahrungsmittel und Energie, ergab sich eine Steigerung im Jahresvergleich um 5,5%. Wenn man diese beiden Bereiche mit hinzunimmt, betrug der Zuwachs 6%.
Damit zeigt sich ein weiteres Abschmelzen der Inflations-Spitzen, was auch den Druck von der Notenbank nehmen dürfte, hier weiterhin aggressiv die Zinsen zu erhöhen. In der kommenden Woche steht die nächste Sitzung an und das Stimmungsbild hat sich hier in den letzten Tagen mehrfach gedreht. Aktuell geht eine Mehrheit der Anleger davon aus, dass die Fed um 25 Basispunkte anheben wird.
Vor diesem Hintergrund konnte der Dow Jones gestern um 336 Punkte bzw. 1,06% auf 32.155,40 Punkte zulegen. Das war der erste Gewinntag nach fünf Verlust-Tagen in Folge. Beim S&P 500 ergab sich ein Tagesgewinn von 1,65% auf 3.919,29 Punkte, während der Nasdaq Composite noch deutlicher um 2,14% auf 11.428,15 Zähler zulegen konnte.
Aktien im Fokus
Bei den zuletzt deutlich unter die Räder gekommenen Regionalbanken ergab sich im neuen Umfeld und im neuen Meinungsbild ein technischer Rebound. Insbesondere die First Republic Bank, die am Montag fast zwei Drittel ihres Wertes verloren hatte, weil auch sie als Pleite-Kandidat gehandelt wurde, konnte gestern um 27% zulegen. Der SPDR S&P Regional Banking ETF als Benchmark konnte insgesamt 2% hinzugewinnen, nachdem er am Vortag 12% verloren hatte.
Die Fahrdienstleister und Essenslieferanten Uber, Lyft und Doordash konnten von einem wichtigen Gerichtsentscheid profitieren. Denn ein Berufungsgericht in Kalifornien kassierte eine vorhergehende Entscheidung ein und ermöglicht es damit den drei Firmen, ihre Fahrer weiterhin als freie Mitarbeiter zu führen. Uber konnte sich daraufhin gestern um % verbessern, während Lyft immerhin noch 0,6% zulegen konnte. Doordash gewann mit 5,93% am stärksten hinzu.
Gewinne verbuchte auch die Facebook-Muttergesellschaft Meta Platforms. Vorstandschef Mark Zuckerberg kündigte am Dienstag an, dass man weitere 10.000 Beschäftigte entlassen wolle. Erst im November hatte der Tech-Gigant den Abbau von mehr als 11.000 Arbeitsplätzen angekündigt. Damit geht der Reigen der massiven Arbeitsplatz-Streichungen in der Technologie-Industrie weiter. Die Börsianer honorierten dies gestern bei Meta mit einem Zugewinn von 6%.
Abwärts ging es dagegen bei United Airlines. Denn die Fluggesellschaft kündigte an, dass man im ersten Quartal einen Verlust ausweisen muss. Höhere Treibstoffkosten und eine schwächere Nachfrage belasten das Ergebnis, weshalb man nun mit einem Verlust je Aktie von 0,60-1,00 Dollar rechnet. Die bisherige Guidance lag bei einem Gewinn zwischen 0,50 und einem Dollar. Die Aktie büßte gestern daraufhin 5,37% ein.
Noch stärker abwärts ging es bei GitLab. Der Anbieter von Projektplanungs-Software verlor 23,8%, nachdem er einen schwächeren Ausblick als erwartet gab. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet GitLab mit einem Umsatz zwischen 529 und 533 Millionen Dollar. Die von Refinitiv befragten Analysten hatten hier im Durchschnitt bislang mit 586 Millionen Dollar gerechnet. Da half es letzten Endes auch nichts, dass man im zurückliegenden Quartal besser abschneiden konnte als erwartet.
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