Wall Street Nachlese: Gut verkraftet – Mit Palantir, NVIDIA, Cadence Design Systems, Occidential Petroleum und First Solar
Die neuesten Inflationszahlen gaben der Wall Street gestern eine ziemlich harte Nuss zu knacken. Denn auf den ersten Blick waren sie eine Enttäuschung. So wurde auf monatlicher Basis ein Anstieg der Preise um 0,5% gemeldet statt der erwarteten 0,4%. Auf Jahresbasis ergab sich daraus eine Inflationsrate von 6,4%, während die Erwartungen bei nur 6,2% gelegen hatten.
Nach einem relativ freundlichen Start in den Handel musste die Wall Street nach den Zahlen kräftige Verluste hinnehmen. Doch diese konnten dann im weiteren Handelsverlauf zu einem Großteil wettgemacht werden. Das hing damit zusammen, dass die Investoren zwar unangenehm überrascht waren, die frischen Zahlen allerdings nicht so schlecht ausfielen, wie im Worst Chase befürchtet.
Wie am Parkett zu hören war, erklärten Händler, man sei wieder einmal daran erinnert worden, dass der Abbau der Preisteuerung eben kein Sprint ist, sondern noch längere Zeit brauchen dürfte. Da scheinen Rückschläge vorprogrammiert zu sein. Solange sich diese allerdings in Grenzen halten, könne der Markt wohl relativ gut damit leben.
Unter dem Strich bedeutete diese Einschätzung, dass der Dow Jones gestern 156 Punkte oder 0,46% auf 34.089,27 Punkte abgab. Im Handelsverlauf hatte er allerdings auch schon mal über 400 Punkten im Minus gelegen. Der S&P 500 gab nur minimal um 0,03% auf 4.136,13 Punkte ab, während der Nasdaq Composite frühere Tagesverluste sogar komplett umkehren konnte und mit einem Plus von 0,57% auf 11.960,15 Zähler den Handel beenden konnte. Dabei waren es wieder Tech-Schwergewichte wie Tesla und NVIDIA, die den Index nach oben zogen.
Aktien im Fokus
In starker Rallye-Stimmung war gestern das Software-Unternehmen Palantir hier. Der Datenspezialist, der insbesondere auch für Regierungen und Geheimdienste arbeitet, konnte im gestrigen Handel um über 21% zulegen. Am Dienstag nachbörslich hatte das Unternehmen bereits gemeldet, dass man im zurückliegenden vierten Quartal nicht nur bei den Umsätzen über den Erwartungen abschließen konnte, sondern auch das erste Mal überhaupt einen Gewinn von 31 Millionen Dollar verzeichnete.
Nicht ganz so stark ging es bei NVIDIA nach oben. Dennoch konnte der Halbleiterhersteller sich um 5,4% verbessern. Anstoß dafür gab eine Neueinschätzung der Bank of America. Diese hob ihr Kursziel für die Aktie von zuvor 215 Dollar auf 255 Dollar an und begründete dies mit mit der starken Positionierung von NVIDIA im sich aufbauenden Rennen um KI-Anwendungen.
Auch beim Softwarehersteller Cadence Design Systems gab es gestern deutliche Kursgewinne. Das Unternehmen ist einer der führenden Anbieter von Design-Software zur Entwicklung von Halbleitern und anderen elektronischen Systemen. Für das zurückliegende Quartal konnte man nicht nur die Erwartungen schlagen, sondern auch die bisherigen Marktprognosen für das neue Quartal wie auch für das gesamte Geschäftsjahr 2023. Das wurde mit einem Aufschlag von 7,2% belohnt.
Bei Occidential Petroleum sorgte Goldman Sachs für Rückenwind. Nachdem die Aktie zuletzt eher als Underperformer aufgefallen war, wurde sie jetzt von Goldman Sachs auf Kaufen hochgestuft (bisher Neutral). Die Analysten begründeten dies damit, dass die derzeitige Marktbewertung nicht die fundamentale Qualität und den starken Cashflow adäquat widerspiegelt. Für die Aktie ging es gestern um 2,4% nach oben.
Und noch ein Verlierer: Denn First Solar musste gestern um 1,3% abgeben. Hier sorgte ebenfalls eine neue Analystenmeinung für Abgabedruck. Evercore ISI kürzte seine Einstufung von bislang Outperformer auf Inline. Begründet wurde dies damit, dass die positiven Triebkräfte derzeit, beispielsweise die neu beschlossenen Subventionen der US-Regierung, bereits eingepreist seien. Zwar hob Evercore dennoch sein Kursziel von 150 Dollar auf 157 Dollar an, was allerdings unter dem Strich bedeuten würde, dass die Aktie eher ein Abwärtspotenzial von rund 6% gegenüber dem Schlusskurs vom Montag haben würde. Auf den aktuellen Kurs wäre es immer noch ein Abschlag von gut 4%.
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