Wall Street Nachlese: Inflation im Blick – Mit Apple, Amgen, Bristol-Myers-Squibb, Newmont, Gilead Sciences, Devon Energy und andere Öl-Aktien
So wie die Wall Street zuvor eine tagelange Verluststrähne aufzeigte, so konnten sich die amerikanischen Indices und Aktien mit dem Start in die neue Woche weiterhin auf Erholungskurs zeigen. Inzwischen verbuchte der amerikanische Markt den vierten Handelstag in Folge Zugewinne, wobei der Dow Jones erneut über 200 Punkte zulegen konnte.
Die Grundlage für die – zumindest technische – Erholung wird in den Erwartungen gelegt, dass die Inflationsrate womöglich ihre Spitze gesehen haben könnte. Am heutigen Dienstag kommt die Probe aufs Exempel, denn am Nachmittag sollen die Teuerungsraten für den August gemeldet werden. Die Markterwartungen gehen dabei davon aus, dass sich die Kernrate, also ohne Nahrungsmittel und Energie, im vergangenen Monat auf 0,4% nach 0,3% beschleunigt hat. Allerdings soll die annualisierte Teuerungsrate von zuvor 8,5% auf 8,1% zurückgekommen sein, weil man darauf setzt, dass die Energieprerise an Einfluss verlieren.
Natürlich bleibt in diesem Zusammenhang auch die US-Notenbank im Fokus. Denn die nächste Sitzung, die für den 20./21. September angesetzt ist, rückt immer näher und der Markt geht davon aus, dass es zu einer weiteren Anhebung um 0,75% Punkte kommt. Allerdings erhofft man sich natürlich, dass bei einer rückläufigen annualisierten Inflationsrate vielleicht doch das eine oder andere Signal von der Fed kommt, dass man auch darüber nachdenkt, beim übernächsten Zinsschritt etwas vom Gas zu gehen.
Dies und ein wieder etwas schwächerer Dollar, der die Exportwirtschaft unterstützen würde, sorgten gestern dafür, dass der Dow Jones um 0,71% auf 32.381,34 Punkte zulegen konnte. Der S&P 500 verbesserte sich um 1,06% und schloss bei 4.110,41 Zähler, während der Nasdaq Composite noch etwas stärker zulegen konnte. Er verbuchte einen Tagesgewinn von 1,27% auf 12.266,41 Zähler.
Aktien im Fokus
Größter Gewinner im Dow Jones war gestern Apple. Das Papier das Technologie-Giganten konnte sich um 3,8% verbessern. Ein Grund dafür dürfte die Bestätigung einer bestehenden Kauf-Empfehlung durch J.P. Morgan sein. Der Analyst hat auch ein recht ambitioniertes Ziel genannt, nämlich 200 Dollar. Damit liegt er deutlich über dem Schlusskurs von gestern bei 163,43 Dollar und dem durchschnittlichen Kursziel der Analysten bei 183,56 Dollar.
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Im Gegenzug musste die Biotechfirma Amgen mit einem Tagesverlust von knapp 4,1% den größten Rücksetzer hinnehmen. Dies war weniger darauf zurückzuführen, dass Amgen selbst schlechte Nachrichten lieferte. Vielmehr reagierte der Kurs auf die Meldung, dass der Pharmagigant Bristol-Myers-Squibb die Zulassung durch die US-Arzneimittelbehörde FDA für ein neues Mittel gegen Schuppenflechte erhalten hat. Dieses neue Medikament wird mit einem Amgen-Präparat konkurrieren. Die Aktie von Bristol-Myers-Squibb konnte gestern im Gegenzug zeitweise um 5,4% zulegen, am Ende reicht es immerhin noch für ein Plus von 3,14%.
Auf der gestrigen Gewinnerseite fand sich auch die Goldminen-Gesellschaft Newmont wieder. Die Aktie profitierte dabei von einer neuen Kaufempfehlung durch Goldman Sachs. Die zuständige Analystin erklärte, dass sie den Wert für unterbewertet hält, nachdem die Aktie von ihrem April-Hoch mehr als 50% gefallen ist. Neue Entwicklungs-Projekte sollten insgesamt helfen, die Wachstumsdynamik bald wieder zu erhöhen. Das honorierte der Markt mit einem Tagesplus von 1,81%.
Und noch einmal der Blick in die Biotech-Branche. Denn im Gegensatz zu Amgen konnte Gilead Sciences gestern ein Plus von 4,2% verbuchen. Hier sorgte die Nachricht, dass man mit insgesamt fünf Generika-Herstellern einen Vergleich in einem Streitfall um Patente für die eigenen HIV-Therapien geschlossen habe, für neue Käufe.
Und ebenfalls wieder auf der Siegerstraße waren Ölfirmen, nachdem sich der Ölpreis gestern um knapp 2% verbessern konnte. So erreichte beispielsweise Devon Energy ein Plus von 3,9%, während sich Hess Corp. um 3,6% verbesserte. Marathon Oil gewann 3,2% hinzu, während Chevron mit 1,6% ebenfalls zur Spitzengruppe im Dow Jones gehört.
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