Aktien AmerikaMarktberichteNewsSlider

Wall Street Nachlese: Konsum-Sorgen – Mit Home Depot, Walmart, AutoNation, Vir Biotechnology, General Mills und Medtronic

Nach dem Feiertag am Montag hat die Wall Street einen denkbar schlechten Einstieg in die verkürzte Handelswoche erwischt. Der Dow Jones gab um fast 700 Punkte nach, was im Markt insbesondere als Reaktion auf sehr schwache Zahlen von Home Depot gesehen wurde. Denn das könnte auch ein Signal sein, dass die Verbraucher doch nicht wieder so stark an Vertrauen gewonnen haben, wie es die jüngsten Einzelhandelsumsätze signalisierten. Hinzu kommen auch die aus der Vorwoche bekannten Sorgen rund um den weiteren Zinspfad der US-Notenbank.

Unter dem Strich büßte der Dow Jones 697 Punkte bzw. 2,06% auf 33.129,59 Punkte ein. Das war der schlechteste Handelstag seit dem 15. Dezember 2022. Der Index schloss damit auf Tagestief. Der S&P 500 verlor 2% auf 3.997,34 Zähler. Auch das war der schlechteste Tag seit dem 15. Dezember, als der Index damals 2,5% abgeben musste. Besonders schwach zeigten sich innerhalb des S&P der Bereich der sogenannten Consumer Discretionary. Das sind Konsumgüter, die nicht unbedingt notwendig sind. Dazu gehören unter anderem auch Dienstleistungen wie Restaurantbesuche oder Reisen, Hotels, Autos und andere langlebigere Güter. Dieser Bereich gab gestern um 3,3% nach. Der Nasdaq Composite verlor wieder immer am stärksten mit 2,50% und beendete den Handel bei 11.492,30 Punkten.

Aktien im Fokus

Die Aktie der Baumarkt-Kette Home Depot musste gestern einen Rückschlag um 7,2% verkraften. Dies als Reaktion darauf, dass man das erste Mal seit 2019 die Umsatzerwartungen nicht erreichen konnte. Gleichzeitig gab das Unternehmen auch einen sehr verhaltenen Ausblick auf das Fiskaljahr 2023 ab und erwartet, dass die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr nur unverändert bleiben könnten.

Als Kontrastprogramm zeigte sich gestern Walmart. Denn der größte Einzelhändler des Landes konnte bei seinen Quartalszahlen mit einem Gewinn je Aktie von 1,71 Dollar überzeugen. Die von FactSet befragten Analysten hatten hier nur mit einem Ergebnis von 1,52 Dollar je Aktie gerechnet. Auch bei den Umsätzen konnte Walmart mit ausgewiesenen gut 164 Milliarden Dollar die Markterwartungen (159,76 Milliarden Dollar) schlagen. Dass es nur einen Tagesgewinn von 0,61% gab, lag allerdings dann ein der relativ verhaltenen Prognose sowohl für das erste Quartal als auch für das Gesamtjahr, die unter den bisherigen Markterwartungen liegt. Dennoch war Walmart gestern der einzige Wert, der im Dow Jones einen Tagesgewinn verbuchen konnte.

deutliche Abschläge gab es beim Autohändler AutoNation. Die Aktie gab gestern 7% nach, nachdem J.P. Morgan den Wert von bislang Neutral auf Untergewichten zurückstufte. Die Analysten erklärten, dass die Aktie langsam überbewertet aussehe nach der Outperformance während der Corona-Pandemie.

Gewinne konnte dagegen Vir Biotechnology verbuchen. Die auf Immun-Therapien spezialisierte Firma wurde von Goldman Sachs von vorher Neutral auf Kaufen hochgestuft. Die Analysten erklärten, dass die Aktie das Potenzial für eine Verdopplung habe, was darauf zurückzuführen wäre, dass man im weiteren Jahresverlauf mit der Veröffentlichung neuer Daten zu einem Grippeimpfstoff rechne. Die Hochstufung war der Börse gestern ein Aufschlag von 4,9% wert.

Ebenfalls gewinne konnte General Mills verbuchen. Der Hersteller der bekannten Cheerios-Frühstücksflocken konnte sich gestern um 4,4% verbessern, nachdem das Unternehmen seinen Ausblick für das Fiskaljahr 2023 (per Ende Mai) anhob. Jetzt erwartet man ein organisches Wachstum bei den Umsätzen von rund 10% und einen Zuwachs bei den Gewinnen je Aktie von 7-8%. Bei den Umsätzen lag die bisherige Guidance zwischen 8 und 9% und bei den Gewinnen zwischen 4-6%.

Leichte Gewinne verzeichnete auch der Medizintechnik-Gigant Medtronic. Dieser konnte für sein drittes Quartal einen Gewinn je Aktie von 1,30 Dollar melden statt der von FactSet erwarteten 1,27 Dollar je Aktie. Bei den Umsätzen übertraf man mit 7,73 Milliarden Dollar ebenfalls die Erwartungen. Dass die Begeisterung im Markt dennoch relativ kühl blieb, lag daran, dass im Jahresvergleich die Umsätze eher unverändert blieben. Immerhin schaffte Medtronic einen Zuwachs auf organischer Basis von 4,1%. Für das vierte Quartal stellt man hier einen Zuwachs um 4,5-5% in Aussicht. Die Aktie verbesserte sich gestern um 0,81%.