Wall Street Nachlese: Neue Hoffnungen – Mit General Motors, Coca-Cola, General Electric, Xerox, Alphabet und Microsoft
Die amerikanische Börse konnte am Dienstag erneut in der Endabrechnung Gewinne verbuchen. Dies lag insbesondere an den neuen Hoffnungen, dass die US-Notenbank bei ihrem Zinserhöhungszyklus etwas vom Gaspedal geht, nachdem Konjunktur- und Stimmungsdaten herauskamen, die für eine Abkühlung des makroökonomischen Rahmens sprechen und damit auch für die Möglichkeit, dass die Inflation weiter rückläufig wird.
Unter dem Strich konnte der Dow Jones gestern rund 337 Punkte bzw. 1,1% auf 31.836,74 Punkte zulegen. Der S&P 500 gewann 1,6% auf 3.859,11 Zähler hinzu. Noch stärker gewann der Nasdaq Composite. Er konnte sich um 2,2% auf 11.199,12 Punkte verbessern.
Dies einerseits vor dem Hintergrund, dass die Anleihenrenditen erneut rückläufig waren, was den Aktien in die Hände spielt. Zum anderen gab es auch wieder Konjunkturdaten, die letztlich dann positiv gewertet wurden vor dem Hintergrund der Fragestellung, wie die weitere Geldpolitik der Fed aussehen wird.
So büßte der Case-Shiller-20-Hauspreis-Index 1,3% im August ein. Rückläufige Immobilienpreise werden entsprechend so interpretiert, dass sie ebenfalls Druck von den Teuerungsraten nehmen. Gleichzeitig meldete der Index für das Verbraucher-Vertrauen ebenfalls Rückgänge, nachdem er die zwei Monate zuvor sich verbessert hatte. Wie Analysten kommentierten, sei dies der sprichwörtliche Lichtstreifen am Horizont, dass die US-Notenbank etwas ruhiger an der Zinsfront werden könnte.
Hilfreich waren gestern auch wieder Unternehmenszahlen wie beispielsweise von Coca-Cola und General Motors, die insgesamt für eine positive Grundstimmung sorgten. Allerdings bleibt abzuwarten, ob das zur Wochenmitte durchzuhalten ist. Denn nachbörslich kamen einige Enttäuschungen in den Markt, unter anderem von Alphabet und von Microsoft, was die Index-Futures an der Wall Street vor Börsenöffnung nach unten drückt.
Aktien im Fokus
Die Aktie des Automobilherstellers General Motors konnte im regulären Handel um 3,6% zulegen. Statt im Markt erwarteter 1,88 Dollar je Aktie verdiente der Detroiter Konzern 2,25 Dollar je Aktie. Allerdings blieb man mit ausgewiesenen 41,89 Milliarden Dollar beim Umsatz etwas unter den Erwartungen. Gleichzeitig erklärte man, dass man die bisherige Jahresprognose beibehalten wolle. Diese sieht einen Nettogewinn zwischen 9,6 bis 11,2 Milliarden Dollar bzw. 6,50 bis 7,50 Dollar je Aktie vor. Dass man trotz der deutlich über den Erwartungen liegenden Gewinne im dritten Quartal hier die Prognose nicht anhebt, wurde damit begründet, dass es nach wie vor erhebliche Herausforderungen insbesondere durch weitere Störungen in den Lieferketten und natürlich mit Blick auf China gibt.
Ebenfalls über den Erwartungen fiel das Ergebnis bei Coca-Cola aus. Die Aktie konnte sich um 2,4% verbessern, nachdem der Software-Hersteller statt eines erwarteten Gewinn je Aktie von 0,64 Dollar tatsächlich 0,69 Dollar je Aktie verdienen konnte. Auch beim Umsatz übertraf Coca-Cola mit ausgewiesenen 11,05 Milliarden Dollar die Erwartungen. Darüber hinaus hob man die Prognose für das Gesamtjahr an. Nun erwartet man einen Zuwachs beim bereinigten Gewinn je Aktie von 6% bis 7%, die bisherige Spanne lag zwischen 5% und 6%. Auch für das organische Umsatzwachstum geht man jetzt von einem höheren Wert aus. Jetzt werden 14% bis 15% angepeilt, die bisherige Spanne lag zwischen 12 und 13 %.
Ein negatives Kontrastprogramm dazu lieferte General Electric. Im dritten Quartal musste der Industriekonzern einen großen Verlust in seiner Sparte für erneuerbare Energien verbuchen. Deshalb kündigte die Idee an, einen Restrukturierungsplan zu implementieren, der allerdings jährlich rund 450 Millionen Dollar kosten soll. Deshalb hat man auch den Gewinnausblick für das Gesamtjahr reduziert. Unter dem Strich meldete die für das zurückliegende dritte Fiskalquartal einen Verlust von 0,35 Dollar je Aktie. Die Analysten hatten im Vorfeld mit einem Gewinn von 0,14 Dollar je Aktie gerechnet. Im Gegenzug konnten allerdings die Umsätze mit 19,08 Milliarden Dollar die Erwartungen übertreffen. Im Bereich erneuerbare Energien ging der Umsatz allerdings um 15% zurück. Unter dem Strich kritisierte der Markt die Ergebnisse mit einem Abschlag von knapp 0,5%.
Zu den großen Verlierern des Tages gehörte wieder einmal Xerox. Die Aktie verlor über 14%, nachdem man mit den Q3-Zahlen erneut enttäuschte. Statt eines erwarteten Gewinns je Aktie von 0,40 Dollar meldete der Druckerspezialist nur 0,19 Dollar je Aktie. Gleichzeitig kürzte man auch den Ausblick für das Gesamtjahr. Bislang hatte man beim Umsatz mit mindestens 7,1 Milliarden Dollar gerechnet, jetzt soll es nur zwischen 7,0 und 7,1 Milliarden Dollar werden. Beim Free Cashflow wurde die bisherige Prognose von 400 Millionen Dollar auf 125 Millionen Dollar gekürzt.
Nach Börsenschluss gab es ebenfalls noch einige wichtige Bewegungen so unter anderem von Alphabet. Die Aktie fiel nachbörslich um 5,8%, nachdem die Muttergesellschaft der Suchmaschine Google und der Video-Plattform YouTube sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Analystenerwartungen enttäuschte. Statt erwarteter 1,22 Dollar je Aktie verdiente das Unternehmen 1,06 Dollar. Beim Umsatz ließ man 69,99 Milliarden Dollar aus, hier hatten die Anleger zuvor mit 70,58 Milliarden Dollar.
Ebenfalls unter Druck geriet Microsoft. Die Aktien verloren nachbörslich bis zu 7%, nachdem Microsoft ebenfalls mit seinen Ergebnissen enttäuschte. Zwar blieb man mit einem Gewinn je Aktie von 2,35 Dollar und mit einem Umsatz von 50,12 Milliarden Dollar jeweils über den Erwartungen. Aber einerseits zeigte sich das Umsatzwachstum in der Cloud-Sparte schwächer als erwartet. Andererseits stellte Microsoft in Aussicht, dass im laufenden Quartal der Umsatz zwischen 52,35 und 53,35 Milliarden Dollar liegen dürfte. Hier rechneten die Analysten bislang mit Werten über 56 Milliarden Dollar.
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