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Wall Street Nachlese: Neue Sorgen – Mit Tesla, Cisco Systems, Shopify, Roku, TripAdvisor und Twilio

Die Inflationssorgen bekamen gestern an der Wall Street neue Nahrung. Denn für den Januar wurde für die Produzentenpreise ein Anstieg um 0,7% gemeldet statt erwarteter 0,4% Zuwachs. Gleichzeitig gab es einen unerwarteten Rückgang bei den neuen Arbeitslosenmeldungen für die vergangene Woche.

Das in Kombination sorgte dafür, dass die US-Investoren erneut Sorge haben, dass selbst nach den massiven Zinserhöhungen durch die Fed noch nicht genug getan wurde, um die Inflationsentwicklung tatsächlich nachhaltig zu drehen. Deshalb befürchten viele, dass die US-Notenbank weiter aggressive Zinserhöhungen vornehmen wird.

Das schaffte gestern ein Umfeld, in dem der Dow Jones um über 431 Punkte bzw. 1,26% auf 33.696,85 Punkte abgeben musste. Dabei hatte sich der Index nach dem anfänglichen Inflationsschock eigentlich ganz gut wieder berappeln können, war allerdings dann zum Ende des Handels hin erneut unter Druck geraten und schloss letztlich in Nähe seines Tagestiefs. Der S&P 500 büßte 1,38% auf 4.090,41 Punkte ein, während der Nasdaq Composite um 1,78% auf 11.855,83 Punkte viel.

Dabei sorgten insbesondere Microsoft und Disney für Abwärtsdruck. Während der Entertainmentkonzern Disney gestern im Dow Jones mit einem Abschlag von 3,12% die rote Laterne halten musste, büßte Microsoft 2,66% ein. Mit unter den größten Verlierern und auch damit indexbestimmend war Tesla, die Aktie kam mit 5,69% minus unter Druck, nachdem man einen Rückruf für fast 363.000 Fahrzeuge startete. Dabei geht es in der Hauptsache um die Fahrassistenz-Software, die unter dem Namen Full Self-Driving Beta vermarktet wird. Diese soll Unfälle verursachen können.

Aktien im Fokus

Zu den Gewinnern des Tages gehörte Cisco Systems. Die Aktie des Netzwerk-Spezialisten konnte sich um 5,2% verbessern, nachdem sie bei den vorgelegten Quartalszahlen die Erwartungen schlagen konnte. So wies das Unternehmen einen Quartalsgewinn von 0,88 Dollar je Aktie aus bei einem Umsatz von 13,59 Milliarden Dollar. Die Markterwartungen hatten hierbei 0,86 Dollar je Aktie bzw. 13,43 Milliarden Dollar gelegen.

Einen regelrechten Absturz musste dagegen Shopify über sich ergehen lassen. Zwar hatte das Unternehmen bei den vorgelegten Quartalszahlen die Erwartungen übertreffen können. Allerdings fiel der neue Ausblick am Markt durch. Das galt insbesondere für den Umsatz, der nicht so stark steigen soll, wie bislang im Markt erwartet. Die Aktie fiel deshalb gestern um ganze 15,9%.

Zweistellig konnte dagegen Roku hinzugewinnen. Der Anbieter von Geräten zum Videostreaming hatte zwar im letzten Quartal erneut einen Verlust melden müssen. Dieser fiel allerdings kleiner aus als erwartet. Außerdem konnte man bei den Umsätzen besser abschneiden. Das belohnten die Anleger mit einem Tagesplus von 11%.

Um 10,4% ging es dagegen bei TripAdvisor nach unten. Die Reise-Plattform hatte zwar schon im Verlauf der Woche ihre Zahlen vorgelegt und dabei sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz besser abschneiden können als erwartet. Doch hatte man für das operative Ergebnis auf Basis EBITDA für das neue Geschäftsjahr nur ein unverändertes Ergebnis in Aussicht gestellt, nachdem dieses im vergangenen Jahr um fast 20% zulegen konnte. Als Resultat davon stufte unter anderem Bernstein die Aktie von bislang Outperformance auf Marketperform herab, was entsprechend auf der Aktie lastete.

Und noch ein Gewinner: Der Spezialist für Cloud-Kommunikation Twilio konnte für das jüngste Quartal die Umsatzerwartungen schlagen. Statt erwarteter 1 Milliarde Dollar schaffte man 1,02 Milliarden Dollar. Das war der Börse ein Tagesgewinn von 14,2% wert.