Wall Street Nachlese: Rebound – Mit Apple, STMicroelectronics, Netflix, Canopy Growth, DocuSign und Biogen
Die US-Indizes erholten sich am Mittwoch von den Tiefstständen des Jahres und wurden dabei von einem starken Rückgang der Treasury-Renditen und einer überraschenden Intervention der Bank of England auf dem britischen Staatsanleihenmarkt getragen. Der Dow Jones Industrial Average beendete seine seit sechs Sitzungen andauernde Talfahrt, während der S&P 500 seine längste Verlustserie seit Februar 2020 beendete.
Was die Märkte antrieb: Der S&P 500 stieg um 1,9 % und kletterte damit zum ersten Mal seit der erneuten Zinserhöhung der US-Notenbank vor einer Woche. Unterstützung erhielt er von einem starken Rückgang der Renditen für Staatsanleihen, allerdings erst, nachdem die Rendite für 10-jährige Anleihen am frühen Mittwoch zum ersten Mal seit der Krise von 2008 die 4 %-Marke überschritten hatte. Die Rendite 30-jähriger britischer Staatsanleihen sank um mehr als einen Prozentpunkt. Hintergrund:
Die Bank of England erklärte, dass sie unbegrenzt langlaufende Anleihen aufkaufen (!) werde, um die Märkte zu stabilisieren, nachdem die Renditen für britische Staatsanleihen in die Höhe geschnellt waren und das Pfund Sterling im Anschluss an die Bekanntgabe des britischen Haushalts am vergangenen Freitag auf ein Rekordtief gefallen war. Die BOE verschob auch einen für nächste Woche geplanten Verkauf von Staatsanleihen. Die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihe fiel nach der Ankündigung der BoE auf 4,01 %.
Offensichtlich ist dies seitens des Marktes eine erste kleine „Warnung“ an die Zentralbanken, dass die Dinge ein wenig außer Kontrolle geraten können. Sie müssen nämlich vorsichtig sein, wenn sie etwas fragiles wie die Wirtschaft in eine Vollbremsung schieben wollen. Oder anders: Die Fed ist im letzten Jahr mit 200 Km/h pro Stunde gefahren, während andere Zentralbanken noch auf der Bremse standen. Der Grund, warum der Markt also etwas aufatmet, liegt also darin, dass die Zentralbanken immer noch ein gewisses Maß an Zurückhaltung üben, damit die Dinge nichtvöllig außer Kontrolle geraten. Die heutige der BOE Intervention hat den Märkten also ein wenig Hoffnung gegeben, dass die politischen Entscheidungsträger nicht blind versuchen, die Wirtschaft und die Märkte zu verwalten.
Aktien im Fokus:
Apple fielen um 1,3 %, nachdem berichtet wurde, dass das Unternehmen seine Pläne zur Steigerung der Produktion neuer iPhones aufgibt. Statt wie geplant die Produktion in der zweiten Jahreshälfte um 6 Millionen Einheiten zu erhöhen, wird das Unternehmen laut Bloomberg 90 Millionen Einheiten anstreben, unverändert gegenüber dem Vorjahr.
Die Aktien des Halbleiterunternehmens und Apple Inc.-Zulieferers STMicroelectronics N.V. fielen dagegen am Mittwoch um bis 2,6%, erholten sich aber auf -0,6% nachdem bekannt wurde, dass Apple seine Pläne zur Steigerung der iPhone-Produktion aufgibt, da der erwartete Nachfrageschub nicht eingetreten ist.
Netflix sprang um mehr als 9 % in die Höhe, nachdem Atlantic Equities die Aktie auf „übergewichten“ hochgestuft hatte und erklärte, dass die kostengünstigere, werbefinanzierte Abonnentenschicht von Netflix, die in den kommenden Monaten eingeführt werden soll, den Aktienkurs um 26 % steigern könnte. Hier spricht allein schon der Chart Bände und wir hatten den Wert erst jüngst im FM unter die Lupe genommen.
Canopy Growth stiegen um 6 %, da das Unternehmen plant, sich aus seinem Einzelhandelsgeschäft in Kanada zurückzuziehen. Das in Ontario ansässige Unternehmen Canopy hatte Anfang des Jahres erklärt, dass es seinen Zeitplan für die Erreichung der Rentabilität verlängern werde. Cannabis kommt1
Die Aktien des elektronischen Unterschriftendienstes DocuSign stiegen um 5,4 %, nachdem das Unternehmen am Mittwoch angekündigt hatte, im Rahmen einer Umstrukturierung etwa 9 % seiner Belegschaft zu entlassen. Das Unternehmen rechnet mit Kosten in Höhe von bis zu 40 Millionen Dollar im Rahmen des Plans.
Die Aktien des Biopharmaunternehmens Biogen stiegen um 37 %, nachdem die Ergebnisse seiner experimentellen Alzheimer-Studie positiv ausgefallen waren und eine Reihe von Analysten die Aktien hochgestuft hatten. Biogen und sein japanischer Partner Eisai gaben an, dass das Medikament den kognitiven Abbau um 27 % reduziert und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt.
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