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Wall Street Nachlese: Stabilisierung? – Mit Nike, FedEx, Moderna, Newmont, Quantumscape, Tesla und Gilead Sciences

Kommen die Börsianer doch noch in versöhnliche Vorweihnachts-Stimmung? Gestern jedenfalls konnte die Wall Street eine Verluststrähne von vier Handelstagen beenden, obwohl die Vorzeichen bekanntlich eher trübe aussahen.

Das galt insbesondere für den überraschenden Strategiewechsel der Bank of Japan, die auf ihrer letzten Sitzung durch die Ausweitung der Rendite zehnjähriger Staatsanleihen Signale setzte, die im Markt so verstanden wurden, dass es auch dort zu einer Zinswende kommen könnte. Das sorgte gestern in einer ersten Reaktion für Unruhe nicht nur im japanischen Aktienmarkt. Doch die Wall Street konnte dies genauso abschütteln wie auch die immer noch vorhandenen Befürchtungen, dass es mit der lange Zeit erhofften Jahresend-Rallye nun doch nichts mehr wird.

Unter dem Strich gewann der Dow Jones gestern 0,28% bzw. 92,20 Punkte auf 32.849,74 Punkte hinzu. Der S&P 500 erreichte ein Plus von 0,10% auf 3.821,62 Punkte, während der Technologie Index Nasdaq Composite marginale 0,01% auf 10.547,11 Punkte zulegen konnte. Auch wenn die Tagesgewinne sehr überschaubar blieben, so könnte es doch ein interessantes Indiz dafür sein, dass der Markt sich nach den vorangegangenen Verlusten wieder stabilisiert.

Das wird auch von den aktuellen Futures unterstützt. Diese liegen am Vormittag europäischer Zeit im Plus, was auch an den beiden Unternehmen FedEx und Nike liegt, die gestern nachbörslich Quartalszahlen vorgelegt hatten. Der Sportartikel-Hersteller Nike konnte dabei die Erwartungen der Analysten mit einem ausgewiesenen Gewinn je Aktie von 85 $ und einem Umsatz von 13,32 Milliarden $ deutlich schlagen. Der Marktkonsens hatte vorher bei nur 0,64 $ je Aktie bzw. 12,57 Milliarden $ Umsatz gelegen. Das wurde an der Börse nachbörslich mit einem zeitweisen Plus von 12% belohnt.

Ein ähnliches Bild lieferte auch der Paketzusteller FedEx. Er wies für das zurückliegende Quartal einen Gewinn je Aktie von 3,18 $ und einen Umsatz von 22,8 Milliarden $ aus. Hier hatten die Analysten zwar beim Umsatz etwas mehr erwartet, doch beim Gewinn je Aktie lag der Marktkonsens nur bei 2,82 $ je Aktie. FedEx konnte daraufhin im nachbörslichen Handel um mehr als 3% zulegen.

Weitere Aktien im Fokus

Zu den Gewinnern des Tages gehörte der Impfstoffhersteller Moderna. Dessen Aktie konnte sich gestern um 5,93% verbessern und war damit bester Wert im S&P 500. Auslöser war hier die Hochstufung der Aktie durch Jeffries von bislang Halten auf Kaufen. Dies vor allem wegen einem aussichtsreichen neuen Impfstoff gegen Krebs (wir berichteten).

Gewinne verbuchte auch der Gold-Förderer Newmont. Die Aktie verbesserte sich gestern um 4,43%, was damit erklärt wurde, dass der Goldpreis in den vergangenen Tagen erstmals seit Juni wieder über die Marke von 1.800 $ je Feinunze klettern konnte.

Der Batteriespezialist für die E-Mobilität QuantumScape gewann im gestrigen Handel zeitweise 3% hinzu, nachdem das Unternehmen mitteilte, dass man begonnen habe, Prototypen seiner Batterien an Autohersteller auszuliefern. Allerdings reichte das am Ende des Tages nicht aus, ein Plus über die Ziellinie zu retten. Die Aktie verlor letztendlich trotzdem 1,37%.

Das galt auch für Tesla. Die Aktie verbilligte sich gestern um über 8%, nachdem die Analysten von Evercore ISI ihr Kursziel von zuvor 300 $ auf 200 $ zurücknahmen. Die Analysten begründeten dies damit, dass die Aktie daran gescheitert wäre, eine wichtige Unterstützung zu halten. Damit dürften sie das Niveau um 167 $ meinen. Über die Gründe für die weitere Kursverluste hatten wir ja auch schon berichtet.

Leichte Verluste gab es letztendlich auch beim Biotech-Riesen Gilead Science. Die Aktie verbilligte sich gestern um 1,91%, nachdem man ankündigte, eine andere Firma zu übernehmen. Das wäre wahrscheinlich nicht so schlimm. Aber Gilead warnte gleichzeitig, dass das das Ergebnis je Aktie im kommenden Jahr um 18 bis 22 Cent je Aktie belasten könnte.