Wall Street Nachlese: Turbulent – Mit Lennar, DR Horton, PulteGroup, Coinbase, Beyond Meat, Ford Motor und Cognex

Und wieder heißt das: alle Augen auf die Fed. Denn heute und morgen tagt der Offenmarktausschuss der US-Notenbank. Und d. h., dass morgen die nächste Zinserhöhung bekannt gegeben wird.

Angesichts der jüngsten Inflationsdaten, die nicht so stark rückläufig waren wie erwartet bzw. in der Kernrate sogar eine erneute Steigerung zeigten, geht eigentlich der gesamte Markt davon aus, dass die Fed die nächste Zinserhöhung bekannt gibt. Die Frage ist nur, in welcher Größenordnung. Hier sind die Umfragen im Vorfeld relativ eindeutig: rund 84% des Marktes rechnet mit einer Anhebung um 75 Basispunkte, immerhin 16% kalkulieren auch mit einer Anhebung um 100 Basispunkte.

Vor diesem Hintergrund ist es schon erstaunlich, dass die Wall Street zum Wochenauftakt ein positives Endergebnis abliefern konnte. Aber es war ein recht wechselhafter Handel. So startete beispielsweise der Dow Jones mit deutlichen Abschlägen in die neue Handelswoche, konnte sich danach kräftig erholen, was allerdings nicht lange gehalten werden konnte. Denn danach setzten erneut Gewinnmitnahmen ein.

Erst gegen Ende des Handels schaffte es der Index aus der Verlustzone heraus und beendete den Handel immerhin mit einem Plus von 0,6%. Ähnliche Kapriolen schlugen auch der S&P 500 bzw. der Nasdaq Composite, die jeweils 0,7% und 0,8% in der Endabrechnung zulegen konnten.

Aktien im Fokus

Im gestrigen Handel standen wieder einmal die amerikanischen Hausbau-Aktien im Fokus. Sie profitierten von einer neuen Analystenmeldung. Denn der zuständige Analyst von KeyBanc hob seine Sektoreinschätzung gleich um zwei Schritte von zuvor Untergewichten auf nun Übergewichten an. Seine Begründung dafür lässt allerdings relativ viel Spielraum. So basierte diese neue Einschätzung insbesondere auf der Überzeugung, dass die Hausbau-Aktien aufgrund ihrer bisherigen Under-Performance erhebliches Nachhol-Potenzial gegenüber dem Gesamtmarkt haben könnten. Am Ende des Tages konnte Lennar um 3,5% zulegen, DR Horton legte um knapp 2,8% zu und PulteGroup gewann 3,3%.

Als Kontrastprogramm dazu stand die Kryptobörse Coinbase wieder einmal bei vielen auf den Verkaufszetteln. Die Aktie verlor am Ende des Tages 5,5% und erreichte damit das tiefste Niveau seit Juni. Ein Grund war darin zu finden, dass Short-Investoren weiterhin entsprechende Leerverkaufspositionen bei Ethereum glattstellen, nachdem es hier ein sogenannten Merge gegeben hat, nach dem Ethereum sein Blogchain-Verfahren gewechselt hat. Außerdem rechnet der Markt mit weiterem Abgabedruck in den Krypto-Währungen, weil deren Kurse in der Regel sehr stark am makroökonomischen Umfeld hängen, was sich weiter eintrüben könnte.

Deutlich unter die Räder kam auch Beyond Meat. Allerdings nicht wirklich mit eigenem Zutun. Anlass bot die Meldung, dass der Chief Operating Officer Doug Ramsey am Wochenende in Haft genommen wurde, nachdem er nach einem College-Football-Spiel wohl einem gegnerischen Fan in die Nase gebissen haben soll. Da soll noch einer sagen, dass auch Hersteller von fleischlosen Bürgern nicht doch ab und zu mal ein Stück Fleisch zwischen den Zähnen haben wollen. Damit aber genug des Scherzes. Für die Aktie selbst ging es um 6,7% nach unten, weil natürlich befürchtet wird, dass das Unternehmen jetzt schnell einen Nachfolger suchen muss. Denn Ramsey, der erst seit Dezember letzten Jahres im Amt ist, sieht sich eine Anklage wegen terroristischer Bedrohung und Körperverletzung dritten Grades gegenüber.

Aber auch nachbörslich ging es kräftig zur Sache. So musste beispielsweise Ford Motor im nachbörslichen Handel einen Abschlag von 3,8% verkraften, nachdem man im regulären Handel noch 1,4% zulegen konnte. Anlass für die Abschläge bot die Meldung aus dem Unternehmen, dass man laufenden dritten Quartal eine Mehrbelastung auch über 1 Mrd. Dollar aus den Problemen der Lieferketten erwartet. Zwar hat man trotzdem die Guidance für den operativen Gewinn (EBIT) bestätigt, aber das half zumindest kurzfristig der Aktie nicht.

Im Gegenzug konnte sich Cognex um mehr als 7% verbessern. Das Unternehmen stellt industrielle Kameras und Barcode-Lesegeräte her. Für das dritte Quartal erhöhte man nun die Umsatzprognose und geht davon aus, zwischen 195 und 205 Mio. Dollar umgesetzt zu haben. Bislang lag die Prognosespanne zwischen 180 und 190 Mio. Dollar.

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