Wall Street Nachlese: Volatil – Mit NVIDIA, Lucid Group, Lordstown Motors, Nikola, Moderna und Alibaba
Am Ende eines volatilen Handels konnte die Wall Street gestern mit positiven Ergebnissen in den Feierabend gehen. Was allerdings nichts daran ändert, dass die Marktteilnehmer nach wie vor unruhig bleiben hinsichtlich der weiteren Zinsentwicklungen. Dies noch als Nachwehen der Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der US-Notenbank, das allerdings auch keine wirkliche Hilfe war.
Unter dem Strich konnte der Dow Jones gestern knapp 109 Punkte bzw. 0,33% auf 33.153,91 Punkte zulegen. Der S&P 500 schaffte einen Tagesgewinn von 0,53% auf 4.012,32 Punkte und beendete damit eine viertägige Verluststrähne. Allerdings lag das Tagestief zeitweise wieder unter 4.000 Punkten. Der Nasdaq Composite verbesserte sich um 0,72% auf 11.590,40 Punkte.
Wobei gilt: Sollte es am Freitag nicht noch eine wesentliche Verbesserung geben, wovon eigentlich niemand wirklich ausgeht, dürften die großen US-Indices auf Wochenbasis erneut Verluste markieren und der S&P 500 womöglich sogar die schlechteste Wochen-Performance seit dem 16. Dezember ausweisen.
Aktien im Fokus
Top-Wert sowohl im S&P als auch im Nasdaq war gestern der Halbleiterhersteller NVIDIA. Dieser hatte Ergebnisse zum letzten Quartal präsentiert und dabei die Markterwartungen schlagen können. Beim Gewinn je Aktie hatten die Analysten mit einem Ergebnis von 0,81 Dollar gerechnet, NVIDIA verdiente letztlich 0,88 Dollar je Aktie. Auch beim Umsatz schnitt man besser ab, auch wenn dieser zum Vorjahreszeitraum um 21% zurückging. Positiv kam auch an, dass NVIDIA für das laufende erste Quartal einen Umsatzzuwachs auf 6,5 Milliarden Dollar in Aussicht stellt. Markterwartung hier waren bislang 6,33 Milliarden Dollar. Diese positive Überraschung war den Anlegern gestern ein Aufschlag um gut 14% wert.
Zweistellig nach unten ging es dagegen für den Hersteller von Elektrofahrzeugen Lucid Group. Dieser büßte 11,9% ein, nachdem das Unternehmen mit seinen Zahlen zum letzten Quartal enttäuschte. So setzte man nur knapp 258 Millionen Dollar um gegenüber 303 Millionen Dollar, wie im Markt erwartet worden war.
In ähnlicher Größenordnung ging es auch für den E-Auto-Produzenten Lordstown Motors nach unten. Die Aktie verlor rund 11,4%, nachdem das Unternehmen ankündigte, eine Produktion- und Auslieferung-Pause einlegen zu wollen, da es Qualitätsprobleme an seinem Modell Endurance gebe. Außerdem will man einige Pick-ups dieses Modells zurückrufen aufgrund von Problemen im Antrieb.
Und wir bleiben noch im Sektor Elektromobilität. Auch Nikola, die batteriebetriebene LKWs produzieren, enttäuschte bei den Quartalszahlen. Der Umsatz betrug nur 6,6 Millionen Dollar statt erwarteter 32,1 Millionen Dollar. Zwar konnte Nikola beim Verlust je Aktie einen Wert von 0,37 Dollar ausweisen statt erwarteter -0,43 Dollar je Aktie. Doch die Tatsache, dass man im Berichtszeitraum zwar 133 Fahrzeige produzierte, aber nur 20 auslieferte, wurde im Markt als negatives Zeichen für die weitere Geschäftsentwicklung interpretiert. Die Aktie büßte gestern 5,6% ein.
Ebenfalls Verluste gab es bei Moderna. Der Impfstoffhersteller hatte Quartalszahlen vorgelegt, dabei allerdings mit ausgewiesenen 3,61 Dollar Gewinn je Aktie einen Rückgang um 68% zum Vorjahr melden müssen, der auch noch deutlich unter den Erwartungen des Marktes von 4,68 Dollar je Aktie gelegen hatte. Moderna führte dies vor allem auf gestiegene Kosten für zusätzliche Herstellerkapazitäten zurück wie auch auf eine schwindende Nachfrage nach den Corona-Impfstoffen. Die Aktie büßte gestern 6,7% ein.
Die in Amerika notierte Aktie von Alibaba Group büßte gestern 0,7% ein. Und das, obwohl der chinesische E-Commerce-Gigant bei der Vorlage seiner Quartalszahlen die Erwartungen schlagen konnte. Die erste Reaktion im Markt war auch sehr positiv. Am Ende musste die Aktie dann doch mit einem Verlust in den Feierabend gehen. Da hieß es dann wohl eher „Sell on good news“, nachdem in den vergangenen Tagen sich viele Analysten bullish zeigten hinsichtlich der erwarteten Ergebnisse.
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