Wall Street Nachlese: Weiter abwärts – Mit Amazon, MercadoLibre, JD.com, Disney, Tesla, Carnival, Wynn Resorts, Las Vegas Sands und MGM Resorts

Auch die neue Börsenwoche fing für Investoren an der Wall Street nicht sonderlich erfreulich an. Die Aktien und Indices fielen den vierten Handelstag in Folge. Begründet wurde dies erneut mit den erhöhten Zinsaussichten der US-Notenbank, die schon in der vergangenen Woche den Markt belasteten, auch wenn das eigentlich keine wirkliche Überraschung mehr hätte darstellen sollen.

So verlieren auch langsam besonders optimistische Anleger die Zuversicht, dass wir hier noch eine kurzfristige Weihnachtsrallye bekommen könnten. Deshalb gehen wohl auch immer mehr Investoren zumindest gedanklich in die Jahresend-Pause. Vor diesem Hintergrund verlor gestern der Dow Jones knapp 163 Punkte oder 0,49% auf 32.757,54 Punkte. Der S&P 500 ermäßigte sich um 0,90% auf 3.817,66 Zähler und beim Nasdaq Composite schlug ein Tagesminus von 1,49% auf 10.546,03 Punkte zu, was hauptsächlich am Index-Schwergewicht Amazon lag, das gestern 3,35% allein einbüßte.

Aktien im Fokus

Mit dem gestrigen Verlust von 3,35% gab der E-Commerce-Gigant Amazon die letzten Gewinne aus der Corona-Zeit ab und landete nun endgültig dort, wo man vor der Pandemie gestartet war. Insgesamt gaben die Aktien in diesem Jahr rund 49% ab, womit man auf bestem Wege ist, das schlechteste Jahr seit dem Dotcom-Crash in 2000 abzuschließen. Damals hatte Amazon rund 80% seines Wertes verloren. Die Gründe für die Schwäche sind dabei hinlänglich bekannt. Amazon steht operativ unter Druck wegen der hohen Inflation, der Lieferkettenproblematik und den Unsicherheiten insbesondere im europäischen Geschäft aufgrund des Ukraine-Krieges.

Während die Anleger Amazon links liegen ließen, konnten andere E-Commerce-Titel deutlich besser abschneiden. Das galt insbesondere für den argentinischen E-Commerce-Anbieter MercadoLibre, der nach dem Vorbild von eBay in Südamerika eine führende Position im E-Commerce-Segment einnimmt. Die Aktie konnte gestern mit einem Plus von 4,77% im Nasdaq am besten abschneiden. Aber auch die chinesische JD.com lag bei den Anlegern vorne. Hier wirkten weiterhin die doch aussichtsreichen Nachrichten aus China nach. Die Aktie konnte gestern um 1,06% hinzugewinnen.

Kräftige Tagesverluste musste der Entertainment-Konzern Disney einfahren. Die Aktie verlor 4,77%, nachdem der neueste (erwartete) Blockbuster-Film „Avatar: The Way of the Water“ am ersten Kino-Wochenende nur 134 Millionen $ einspielte. Disney selbst hatte mit Ergebnissen von 135-150 Milionen $ gerechnet, im Markt waren sogar 175 Millionen $ erwartet worden.

Ziemlich turbulent ging es gestern bei Tesla zu. Im Tagesverlauf hatte die Aktie um mehr als 3,3% zulegen können. Dies war eine Reaktion auf eine Umfrage auf der Social-Media-Plattform Twitter, die vom Chef Elon Musk selbst angestoßen worden war. Dieser hatte die Nutzer befragt, ob er weiterhin Vorstandschef bei Twitter bleiben oder zurücktreten soll. Am Ende sprach sich eine deutliche Mehrheit von 57,5% der Teilnehmenden dafür aus, dass Musk zurücktritt. Der CEO hatte im Vorfeld angekündigt, dass er sich an dieses Votum halten würde. Allerdings ist unklar, wann dies dann geschehen soll. Außerdem ist wohl anzunehmen, dass er einen ihm genehmen Nachfolger einsetzen würde. Jedenfalls für Tesla könnte das unterm Strich bedeuten, dass Elon Musk sich wieder mehr mit dem E-Auto-Pionier beschäftigen könnte. Allerdings schwingt da noch sehr viel unklare Hoffnung mit, sodass die Aktie am Ende des Tages doch ein kleines Minus von 0,24% verbuchte.

Unter Druck standen auch die Casino-Betreiber. Wynn Resorts büßte 5,17% ein, während sich MGM Resorts um 4,04% verbilligte. Wettbewerber Las Vegas Sands gab 2,38% ab. Das wundert auf den ersten Blick, denn alle drei Casino-Betreiber konnten neue 10-Jahres-Konzessionen oder Vereinbarungen zum Betrieb ihrer Casinos im chinesischen Macau abschließen. Allerdings wird das nicht billig. Denn Wynn Resorts verpflichtete sich, 2,2 Milliarden $ zu investieren, während Las Vegas Sands sogar 3,75 Milliarden $ an Investitionen ankündigte. MGM will 2,1 Milliarden $ investieren.

Die Aktie der Kreuzfahrt-Reederei Carnival gab um 4,26% ab. Hier gab es einen Branchenbericht, wonach das Unternehmen alle Buchungen für das Schiff Carnival Vista im Frühjahr 2024 gecancelt hat. Das Schiff soll wohl dann für über einen Monat ins Trockendock. Angesichts der immer noch angespannten operativen Lage bei Carnival ist das sicherlich erst einmal eine negative Nachricht. Allerdings ist die Maßnahme zeitlich noch relativ weit weg und es besteht weiterhin die Spekulation, dass sich Carnival bis dahin operativ wesentlich stärker wieder aufstellen kann.

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