Walmart: Nicht günstig, aber hoch attraktiv!

Gestern lieferte Walmart beeindruckende Ergebnisse für das erste Quartal des abgeschlossenen Geschäftsjahres. Zwar wurde die Performance des Unternehmens eindeutig von der COVID-19-Krise beeinflusst, aber die Netto-Finanzauswirkungen waren überwiegend positiv.

Was Analysten und den Markt überraschte, waren die Ergebnisse vom April. Obwohl sich die Verkäufe zu Beginn des Monats verlangsamten, beschleunigten sie sich wieder bis knapp unter dem März-Niveau. Mögliche Ursache: Das „Helikoptergeld“ i.H.v. 1.500 Dollar / Person wurde schnurstracks ausgegeben. Angie, so macht man das!

Walmart übertrifft Erwartungen

Analysten wurden also völlig auf dem falschen Fuß erwischt. Denn der Gesamtumsatz von 134,6 Mrd. Dollar hat den Konsens bei weitem übertroffen. Der bereinigte Gewinn je Aktie von 1,18 Dollar übertraf ebenfalls die Schätzungen, jedoch in geringerem Maße aufgrund einer ungünstigen Dynamik der operativen Marge. Walmart hatte im ersten Quartal ein solides Geschäftsjahr hinter sich, bevor sich das Virus weltweit zu verbreiten begann. Aber dann kam der März und das Phänomen „Pantry Loading“ (Hamsterkäufe) brachte die Zusammenstellung der Umsätze ins Wanken.

Die Umsätze in einzelnen Bereichen stiegen um erstaunliche 15%, angetrieben von Lebensmitteln, Verbrauchsmaterialien, Gesundheit und Wellness. Klar, auch Walmart verzeichnete in den ersten Wochen der Pandemie einen Umsatzanstieg bei Desinfektionsmitteln und Toilettenpapier. Aber anstatt in die Läden zu gehen, wandten sich die Kunden dem Online-Shopping zu. Viele kauften verschiedene Arten von Artikeln – wie Haarfarbe, Bartschneider und Nähmaschinen -, da sie aufgrund des Ausbruchs damit rechneten, sehr viel mehr Zeit in ihren Häusern zu verbringen.

Die Krise als Treibstoff

Corona hat damit den E-Commerce-Bereich von Walmart massiv gestärkt. Der Gesamtumsatz in den USA stieg dort um robuste 10%. Das Besondere: Die Anzahl der Transaktionen ist gesunken, während der durchschnittliche Umsatz pro Transaktion anstieg. Darin spiegelt sich die Bereitschaft der Kunden, auf eine Fahrt in die Filiale vollständig zu verzichten und den Gesamteinkauf über die Plattform abzuwickeln. Amazon, pass auf: Das Umsatzwachstum im E-Commerce Walmarts lag zum ersten Mal über 70%. Belastend sind dann natürlich die krisenbedingten Kosten im Zusammenhang mit der Instandhaltung der Filialen.

Abschließend: Ein beeindruckender Free Cashflow von 5,3 Mrd. Dollar hat sich gegenüber dem Vorjahr nahezu vervierfacht, was hauptsächlich auf wesentlich niedrigere Lagerbestände zurückzuführen ist, die zu einer Reduzierung des Betriebskapitals führten.

Aktie als Langfrist-Investment

Fazit: Abgesehen von einigen Makrofaktoren glauben wir, dass das Management von Walmart die richtigen Schritte unternommen hat, um sicherzustellen, dass es im Zeitalter des E-Commerce relevant bleibt. Walmart ist nicht günstig, aber auch nicht überteuert. Zudem wird Walmart aus dem Verhalten der Kunden lernen und jede Filiale auf den Prüfstand stellen. Gut möglich, dass Walmart in 2-3 Jahren gestärkt durch Corona noch besser dasteht. Unser Rat: Nicht auf den Chart blicken, sondern auf den Horizont. Kaufen auf aktuellen Niveau – und einfach mal liegen lassen!

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