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Warum Softbank bei Uber für Gewinnmitnahmen sorgt

Am heutigen Dienstag musste der amerikanische Fahrdienstleister Uber mit einem Minus von rund 2,8% den Handelstag eröffnen. Damit stoppte er nun schon den zweiten Tag in Folge die Rallye, welche die Aktie seit Anfang des Monats um zeitweise fast 40% nach oben hievte.

Dass hier entsprechende Gewinnmitnahmen fällig sein dürften, war sicherlich absehbar. Doch ganz aktuell gibt es auch einen bestimmten Grund, warum sich die Uber-Aktie heute etwas schwächer zeigt. Und dieser Grund hat einen Namen – Softbank.

Softbank macht Kasse

Der japanische Technologiekonzern teilte heute mit, dass man während des Zeitraums April bis Juli seine gesamte Beteiligung an dem Fahrdienstleister mit einem Durchschnittspreis von 41,47 Dollar verkauft habe. Damit zieht Softbank den Schlussstrich unter ein Investment, das seit immerhin 2018 bestand. Aber so eine große Überraschung ist der Rückzug nun auch wieder nicht, denn schon im letzten Jahr hatte Softbank rund ein Drittel seiner Anteile verkauft.

Die Hintergrundmusik dafür spielt der angeschlagene Beteiligungsform von Softbank, der Vision Fund. Dieser hatte für das zurückliegende Quartal einen Verlust von umgerechnet 21,68 Milliarden Dollar melden müssen, einer der größten Verluste in seiner bisherigen Geschichte. Das hatte auch deutliche Auswirkungen auf die Bilanz von Softbank selbst. So meldete das Unternehmen insgesamt einen Rekordverlust von umgerechnet 23,4 Milliarden Dollar im letzten Quartal. Neben den Verlusten im Vision Fund waren es vor allem auch Wechselkursverluste auf Basis des schwächeren Yen, die der Gesellschaft zu schaffen machte.

Uber kann positiv überraschen

Während ein Investment in Softbank unter diesen Aspekten derzeit wohl nicht anzuraten ist, sieht die Sache bei Uber womöglich anders aus. Denn obwohl der Fahrdienstleister, der auch beispielsweise über seine Sparte Uber Eats im Essens-Lieferdienst tätig ist, insgesamt einen erneuten Verlust von 2,6 Milliarden Dollar im zweiten Quartal meldete, konnte das Unternehmen bei den Umsätzen die Börse überzeugen.

So meldete das Unternehmen einen Umsatz von 8,07 Milliarden Dollar. Der Marktkonsens (Refinitiv) lag bei nur 7,39 Milliarden Dollar. In dem gemeldeten Verlust von 2,6 Milliarden Dollar waren dabei vor allem 1,7 Milliarden Dollar verbucht, die auf Neubewertungen von Beteiligungen zurückzuführen waren.

Die große Überraschung lieferte allerdings das operative Ergebnis. Denn einerseits konnte Uber mit einem bereinigten EBITDA von 364 Millionen Dollar deutlich die Prognosespanne übertreffen, die man im ersten Quartal vorgegeben hatte. Diese lag zwischen 240 bis 270 Millionen Dollar. Noch wichtiger und überraschender war allerdings, dass man erstmals einen positiven Free Cashflow in Höhe von 382 Millionen Dollar ausweisen konnte.

Aktie wird aussichtsreicher

Das war auch der Anlass, warum die Aktie Anfang des Monats so in die Höhe sprang und bis auf ihre 200-Tage-Linie bei rund 33 Dollar lief. Durch die Meldungen von Softbank gibt es zwar jetzt aktuell einige Gewinnmitnahmen. Aber der Abwärtsdruck dürfte sich wohl generell in Grenzen halten. Wir würden an dieser Stelle darauf spekulieren, dass es noch mal einen Rücksetzer in den Bereich von 28,50 Dollar gibt. Sollte diese Unterstützung bestätigt werden, würden wir hier dann auch für einen ersten Einstieg plädieren.