Weltweiter Währungskrieg entbrennt

China forciert Yuan-Internationalisierung, während Trump die Fed attackiert. Globale Märkte reagieren auf eskalierende Handelskonflikte und Zentralbank-Dilemmata.

Die Kernpunkte:
  • Chinas Yuan-Strategie als Antwort auf US-Zölle
  • Trump attackiert Fed-Unabhängigkeit – Märkte nervös
  • Südkorea kämpft mit stagnierendem Wirtschaftswachstum
  • BOJ zwischen Zinsnormalisierung und US-Zollrisiken

Die geopolitischen Spannungen an den Finanzmärkten verschärfen sich dramatisch im Frühjahr 2025. China treibt die Internationalisierung des Yuan mit Nachdruck voran, während US-Präsident Donald Trump die Unabhängigkeit der Federal Reserve offen attackiert und eine beispiellose Eskalation der Handelskonflikte auslöst. Diese Entwicklungen setzen die Zentralbanken weltweit unter enormen Druck und verändern die globalen Handelsströme grundlegend.

Chinas Yuan-Offensive gegen US-Zölle

Die chinesische Zentralbank (PBOC) verstärkt ihre Bemühungen, den Yuan als internationale Handelswährung zu etablieren. In einer gemeinsamen Erklärung mit der Finanzaufsichtsbehörde und der Devisenverwaltung fordert die PBOC staatliche Unternehmen auf, bei ihrer Auslandsexpansion verstärkt auf den Yuan als Zahlungs- und Abrechnungswährung zu setzen. Diese Strategie ist eine direkte Reaktion auf die eskalierenden Handelsspannungen mit den USA, nachdem Trump die Zölle auf chinesische Waren auf 145% erhöht und Peking mit Gegenmaßnahmen reagiert hat.

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Um die Yuan-Internationalisierung voranzutreiben, plant die PBOC auch den Ausbau des grenzüberschreitenden Interbank-Zahlungssystems (CIPS) und die Implementierung von Blockchain-Technologie für weltweite Handels-, Schifffahrts-, Investitions- und Finanzierungsdienstleistungen in chinesischer Währung. Parallel dazu unterstützt die Zentralbank Kooperationen der Shanghai Gold Exchange mit ausländischen Börsen, um Yuan-Benchmark-Preise in den globalen Hauptmärkten zu etablieren.

US-Märkte im Taumel durch Trump-Attacken

Während China seine Währungsstrategie vorantreibt, erschüttert Trump mit beispiellosen Angriffen auf Fed-Chef Jerome Powell das Vertrauen in die US-Währungspolitik. Der US-Präsident erklärte, Powells "Entlassung könne nicht schnell genug kommen" und forderte weitere Zinssenkungen. Sein Wirtschaftsberater Kevin Hassett bestätigte, dass das Weiße Haus die Möglichkeit einer Absetzung des Fed-Vorsitzenden prüft.

Diese Angriffe auf die Unabhängigkeit der Zentralbank lösten am Morgen des 21. April starke Kursverluste an den US-Futures-Märkten aus. Die Dow-Futures fielen um 0,92%, S&P 500-Futures um 1,06% und Nasdaq 100-Futures um 1,17%. Der Volatilitätsindex stieg um mehr als drei Punkte. Paul Donovan, Chefvolkswirt bei UBS Global Wealth Management, warnte: "Während die Geldpolitik eine relativ stumpfe Waffe ist, kann sie eingesetzt werden, um die mittelfristige Inflation zu kontrollieren. Dies hängt vom Vertrauen in die Zentralbank ab – Vertrauen aufzubauen dauert Jahre, es zu verlieren kann über Nacht geschehen."

Asiens Wirtschaften im Spannungsfeld

Südkoreas exportorientierte Wirtschaft leidet besonders unter den globalen Handelsspannungen. Die Ökonomen der Reuters-Umfrage prognostizieren für das erste Quartal 2025 ein Wirtschaftswachstum von nur 0,1% – die dritte Periode mit nahezu Nullwachstum in Folge. Die Prognosen reichen von -0,2% bis 0,5%, was die große Unsicherheit durch Trumps Zölle auf Auto-Exporte widerspiegelt. Die Bank of Korea (BOK) warnte bereits, dass die Wirtschaft im ersten Quartal geschrumpft sein könnte.

"Sowohl interne als auch externe Wachstumstreiber stottern momentan", erklärte Frederic Neumann, Chefvolkswirt für Asien bei HSBC. "Es besteht das Risiko, dass Koreas BIP im ersten Quartal stagniert hat… Die Exporte begannen bereits vor den US-Zöllen zu sinken, was das BIP-Wachstum und Investitionen nach unten zog."

Sri Lanka hingegen zeigt erste Anzeichen einer Erholung nach seiner schlimmsten Finanzkrise seit Jahrzehnten. Die Verbraucherpreise sanken im März um 1,9% im Jahresvergleich, nachdem sie im Februar noch um 3,9% gefallen waren. Die Lebensmittelpreise stiegen im März leicht um 0,8%, während die Preise in der Kategorie Nicht-Lebensmittel um 4,1% nachgaben.

Russland-China-Handel unter Druck

Die handelspolitischen Verwerfungen führen zu unerwarteten Verschiebungen in der Wirtschaftsbeziehung zwischen Russland und China. Entgegen der Erwartung einer weiteren Intensivierung sanken Russlands Importe aus China im ersten Quartal 2025 um 6,9% auf 22,7 Milliarden US-Dollar. Im Februar erreichten sie mit 5,8 Milliarden US-Dollar den niedrigsten Monatswert seit Juni 2022.

Als Gründe für diese Entwicklung nennen Analysten Russlands abkühlende Wirtschaft, die Marktsättigung bei chinesischen Produkten wie Automobilen, wo der Marktanteil chinesischer Hersteller von unter 10% vor dem Ukraine-Krieg auf über 50% gestiegen ist, sowie die extremen Zinssätze von 21%, die Investitionen bremsen. Die russische Industrieproduktion stagniert, und sowohl die Verbraucher- als auch die Unternehmenskreditvergabe haben sich verlangsamt.

"Das Interesse der Bevölkerung an größeren Anschaffungen von Non-Food-Produkten hat abgenommen, darunter Personenkraftwagen, Haushaltsgeräte und Elektronik", erklärte die russische Zentralbank in einem Bericht vom März.

Zentralbanken im Dilemma

Die Bank of Japan steht vor der schwierigen Aufgabe, ihre Geldpolitik trotz der Risiken durch höhere US-Zölle zu normalisieren. Laut Quellen, die mit den Überlegungen der BOJ vertraut sind, wird die japanische Zentralbank in ihrem für den 1. Mai erwarteten Quartalsausblick signalisieren, dass die Risiken höherer US-Zölle den Zyklus steigender Löhne und Inflation nicht entgleisen lassen werden.

"Es ist schwer, den genauen Schaden für die Wirtschaft durch Trumps Zölle in diesem Stadium vorherzusagen", sagte eine Quelle. "Andererseits ist klar, dass der zunehmende Arbeitskräftemangel japanische Unternehmen unter Druck setzen wird, die Löhne weiter zu erhöhen." Diese Einschätzung unterstreicht den Wunsch der BOJ, die Markterwartungen für weitere Zinserhöhungen aufrechtzuerhalten, auch wenn der Zeitpunkt des nächsten Schritts noch Monate entfernt sein könnte.

Die Bank of Korea hielt ihren Leitzins letzte Woche bei 2,75%, um die koreanische Won zu stützen, die am 9. April auf ein 16-Jahres-Tief gefallen war. Gleichzeitig signalisierte sie Zinssenkungen in den kommenden Quartalen, um das verlangsamte Wachstum zu unterstützen.

Institutionelle Konflikte in den USA

Die Spannungen zwischen der Trump-Administration und führenden US-Bildungseinrichtungen verschärfen die wirtschaftspolitische Unsicherheit. Das Weiße Haus droht Harvard mit dem Entzug einer weiteren Milliarde Dollar an Gesundheitsforschungsmitteln, nachdem die Universität einen vertraulichen Brief der Regierung veröffentlicht hatte. Dieser Konflikt könnte weitreichende Auswirkungen auf den US-Bildungssektor und die Forschungslandschaft haben.

In einer offenen Antwort schrieb Harvard-Präsident Alan Garber: "Die Absicht ist nicht, mit uns zusammenzuarbeiten, um Antisemitismus in kooperativer und konstruktiver Weise anzugehen." Er fügte hinzu: "Wir haben der Regierung durch unsere Rechtsberater mitgeteilt, dass wir ihre vorgeschlagene Vereinbarung nicht akzeptieren werden."

Ausblick auf globale Währungsverschiebungen

Die aktuelle Entwicklung deutet auf eine grundlegende Neuordnung der globalen Währungslandschaft hin. Während China seine Strategie zur Yuan-Internationalisierung vorantreibt, bedroht Trumps Attacke auf die Fed-Unabhängigkeit den Status des US-Dollars als weltweite Leitwährung. Die Handelsspannungen zwischen den USA und China könnten die Yuan-Nutzung in Drittländern beschleunigen.

Alexander Gabuev, Direktor des Carnegie Russia Eurasia Center, erwartet kreative Anpassungen chinesischer Unternehmen an die schwächelnde russische Nachfrage: "Russland kann die USA definitiv nicht ersetzen, aber es ist ein beachtlicher Markt, und ich denke, viele Chinesen haben das Gefühl, dass sie nicht viel zu verlieren haben. Es wird immer einen Weg geben."

Die Händler rechnen mittlerweile mit fast einem vollen Prozentpunkt an Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr, obwohl für die nächste Sitzung keine Änderung erwartet wird. Diese Entwicklung steht im Kontrast zur BOJ und anderen Zentralbanken, die trotz globaler Unsicherheit einen vorsichtigeren geldpolitischen Kurs verfolgen.

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