Wirecard lädt wieder die Leerverkäufer ein

Der Zahlungsdienstleister Wirecard arbeitet weiter hart an seiner Unglaubwürdigkeit. Die neueste Volte: Das Unternehmen verschiebt die Vorlage der Bilanz 2019 auf den 18. Juni. Ursprünglich hatte man den 4. Juni als Termin für Vorlage und Bilanzpressekonferenz genannt. Dabei sei gleich erinnert: Der Termin war schon mehrfach verschoben worden. Zuerst war der 8. April genannt worden, dann der 30. April und dann wie gesagt Anfang Juni.

Die aktuelle Begründung: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young habe noch nicht alle Prüfungen abgeschlossen. Natürlich erklärt Wirecard wie üblich, dass aus den bisher vorliegenden Ergebnissen keine wesentlichen Feststellungen gemacht wurden. Wer allerdings Wirecard schon eine Weile begleitet, weiß inzwischen um die Nuancen der Statements. In diesem Fall schauen wir auf das Wörtchen „wesentlich“.

Wirecard bleibt unzuverlässig

Der Markt darf sich also weiterhin in gespannter Erwartung üben. Allerdings werden wohl nicht wenige jetzt ihr persönliches Déjà-vu fühlen, auch mit Blick auf den Prüfungsbericht von KPMG. Letztlich kann man es wohl so auf den Punkt bringen: Wirecard sollte sich langsam mal überlegen, ob man überhaupt noch Termine nennt, wenn man sie doch regelmäßig nicht einhält.

Die neueste Verschiebung der Bilanz dürfte nun auch die Leerverkäufer wieder auf den Plan rufen. Zuletzt hatten ja einige Hedgefonds ihre Positionen leicht abgebaut. So beispielsweise Coatue Management, die laut Veröffentlichung im Bundesanzeiger ihre Leerverkaufsposition von 1,12 % der ausgegebenen Wirecard-Aktien auf 1,06 % verringerte. Doch in den letzten Tagen kam auch wieder verstärkt Meldungen herein, dass einzelne Shortseller ihrerseits wieder beginnen, die Positionen aufzubauen. Beispielsweise erhöhte Samlyn Capital seine Short-Position von 0,88% auf 0,90%.

Greifen die Shortseller nun wieder an?

Das könnte auch für andere Akteure eine neue Signalwirkung entfalten. Insgesamt bleibt so der Druck der Leerverkäufer erhalten. Die zaghaften Ansätze einer Erholung in der Aktie könnten unter der neuen Bilanz-Verschiebung entsprechend in sich zusammenfallen. Die große Unbekannte ist hier sicherlich der Gesamtmarkt, der recht stark in die Woche gestartet war und auch Wirecard wieder mit nach oben zog. Dennoch glauben wir, dass unter den derzeitigen Voraussetzungen Wirecard nicht nur höchst spekulativ bleibt, sondern wahrscheinlich erneut unter Druck gerät.

Fazit: Insofern sehen wir unsere bisherigen Einschätzungen weiterhin als bestätigt an. Erinnert sei daran, dass hier immer noch eine erneute Halbierung der Aktienkurse im Raum stehen könnte. Deshalb unser dringlicher Rat: Finger weg. Wer sich im Bereich Zahlungsdienstleister engagieren will, ist bei der Konkurrenz eindeutig besser aufgehoben.

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