Wochenausklang in alter Range: DAX pendelt sich über 15.600 ein
Es war eine negative DAX-Woche mit leichtem Minus zum Freitag. Dabei konnte die EZB zum Wochenausklang den Markt nicht beflügeln.
Nachdem sich der DAX am Donnerstag noch dynamisch von den Tiefs aus Mitte Juli abstossen konnte, fehlte zum Wochenende hin dieses Momentum. In der Vorbörse standen die Zeichen noch auf einer Fortsetzung dieser Bewegung, die immerhin vom Tief aus mehr als 200 Punkte am Donnerstag auf der Oberseite brachte.
Tatsächlich eröffnete der Index etwas fester, stockte dann aber über lange Zeit in seiner Dynamik. Erst zum Mittag gelang ein Aufschliessen zu den Donnerstagshochs und später das kurze Erreichen der 15.700. Dies war das technische Ziel der Gegenbewegung und scheinbar eine zu große Hürde.
Der Markt prallte langsam aber bestimmt in dieser Region ab und zeigte vor der Wall Street Eröffnung noch einmal für leichtere Kursnotierungen.
Nachdem Dow Jones und Nasdaq jedoch sehr stark eröffneten, schloss der Deutsche Aktienmarkt noch einmal auf. Diese Bewegung war jedoch nicht von Dauer. Die US-Indizes schlossen ihre Kurslücken wieder und tendierten ins Minus. Damit gab auch der DAX seine Tagesgewinne wieder komplett ab und orientierte sich an der 15.600er-Region.
Mit Blick auf die US-Wirtschaftsdaten gab es eher eine Enttäuschung. Die Erzeugerpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,3 Prozent, was dem stärksten Zuwachs seit Beginn der Berechnungen im Jahr 2010 entspricht.
Die Volatilität sank damit wieder deutlicher ab und markiert mit 130 Punkten wieder ein normales Niveau. Folgende Tagesparameter wurden hinterlassen:
Eröffnung | 15.648,89 |
Tageshoch | 15.702,60 |
Tagestief | 15.574,94 |
Vortageskurs | 15.623,15 |
Schlusskurs | 15.609,81 |
Die Bemühungen des Index, sich über der 15.700 zu etablieren, sieht man im Intraday-Chart der Börse Frankfurt deutlich:
Nachbörslich gaben die Indizes weiter nach. Gerade die Wall Street schloss in der Nähe der Tages- und damit auch der Wochentiefs.
Mehr als ein Prozent Wochenverlust zeigte der Index auf und stand damit im internationalen Umfeld im unteren Bereich:
Bei den Einzelwerten standen FMC und derMutterkonzerns Fresenius heute deutlich unter Druck. Das US-Investmenthaus JP Morgan hatte die Aktienvon „Neutral“ auf „Underweight“ abgestuft und die Analysten von Barclays setzten die FMC-Aktie von „Overweight“ auf „Equal Weight“ ebenfalls umeine Stufe in der Bewertungsskala zurück. Damit stand der Tagesverlierer fest.
Ebenfalls schwach war heute das Schwergewicht Deutsche Telekom. Der neuerliche Einstieg von Softbank war damit im Fazit kein Treiber für den Aktienkurs. Es ging zwar um einen Einstiegskurs um 20 Euro, doch man traut dieser strategischen Allianz am Markt derzeit wenig Potenzial zu.
Der positive Bereich wurde von Infineon angeführt. Die Aktie notiert damit am Mehrjahreshoch und kann den Trend der hohen Chipnachfrage im Kurs nun deutlicher reflektieren, als man dies in den vergangenen Wochen gesehen hatte.
Ebenfalls stark war heute wieder die Siemens-Aktie und notiert damit nur knapp unter ihrem Allzeithoch. Die starken Mittwochsverluste sind somit fast aufgearbeitet.
Auf die Autobranche schaute man heute insbesondere nach diversen Präsentationen innerhalb des Events IAA 2021 in München. Neue Modelle und Innovationen trieben zum Wochenausklang die Kurse bei Daimler und BMW und zogen damit auch die Zulieferer wie eine Continental.
In dieser Übersicht der Börse Frankfurt sehen Sie die Gewinner und Verlierer mit den entsprechenden Umsätzen:
Mit diesem fast unveränderten Handelstag zu Donnerstag, der sich per Schlusskurs am Mittwochabend orientierte, konnte zumindest die 15.600 verteidigt werden.
Der Abstand zu den Wochen- und Monatstiefs von 150 Punkten oder rund einem Prozent gibt nur geringe Hoffnung, denn übergeordnet sind wir nun wieder in die alten Kursbereiche des Sommers zurückgefallen.
Ob dies nun schon eine Trendwende nach sich zieht, muss die Eröffnung in der kommenden Woche zeigen.
Anbei unser Blick auf den Tageschart:
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