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Wochenstart im DAX noch einmal gerettet, Unsicherheit bleibt, RWE stark, Deutsche Bank schwach

Zum Wochenstart gab es erneut einen kleinen Kursrutsch an den Börsen. Die Zuspitzung der geopolitischen Situation im Ukraine-Konflikt bewirkte die Suche nach Sicherheit bei den Anlegern.

In der Vorbörse startete der Wochenhandel unter 14.000 Punkten beim DAX und damit recht nah an den Tiefs, die wir und er Vorwoche gesehen hatten. Auf der anderen Seite stabilisierte sich der Goldpreis wieder und startete über 1.900 US-Dollar.

Das XETRA-Eröffnungsniveau zog dann allerdings wieder neue Anleger an, die womöglich den Aufwärtsimpuls am Freitag verpasst hatten. Hier konnte der DAX um beinahe 4 Prozent zulegen und die Verluste vom Donnerstag nahezu ausgleichen. Doch mit dem Startniveau in dieser Woche wurde erneut ein Schritt zurück vollzogen.

Zum Mittag hellte sich die Stimmung jedoch etwas auf. Die Anleger hofften auf eine Verhandlungslösung am Tag vier nach dem Beginn der russischen Invasion. Immerhin haben Unterhändler beider Seiten erste Gespräche über eine Waffenruhe geführt. Ziel sei ein unmittelbarer Waffenstillstand und der Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine, lautete es aus ukrainischen Medienberichten. Ob dies eintritt oder weitere Sanktionen die Wirtschaft auch in Deutschland belasten, muss nun abgewartet werden.

Der Ölpreis stieg in Erwartung einer längeren Verhandlungszeit wieder über 100 US-Dollar und im Goldpreis wurden zwischenzeitlich auch höhere Kurse als am Freitag bezahlt, sodass es der Aktienmarkt schwer hatte, sich von de Tiefs zu lösen.

Die neue Kurslücke zog jedoch Anleger an, die deutlich tiefer als noch vor Wochen nun einsteigen konnte. Sie taten dies auch mehrheitlich und brachten im DAX die 14.300 und im weiteren Verlauf knapp die 14.500 zurück auf die Kurstafel.

Eine relativ entspannte Wall Street trübte die sich verbessernde Stimmung nicht ein. In Summe konnte der DAX damit 375 Punkte ab dem Tagestief zulegen und das Minus auf 0,73 Prozent eingrenzen.

Folgende Eckdaten sind aufgezeichnet worden:

Börsenplatz Xetra
Letzter Kurs 14.461,02
Performance -0,73 %
Kurszeit 17:49:04
Eröffnung 14.263,73
Tageshoch 14.482,22
Tagestief 14.106,89
Vortageskurs 14.567,23

Der Aufwärtsdrang ist im Chartbild nach der negativen Eröffnung heute deutlich zu sehen:

Am Abend gab die Wall Street jedoch wieder etwas nach. Damit fällt der nachbörsliche DAX auch wieer etwas zurück und muss zum Dienstag bangen, die Tagesrange nicht auf der Unterseite zu verlassen.

Welche Branchen profitierten heute besonders?

Montag erzeugte Druck auf die Banken im DAX

Nachdem die Lufthansa und weitere Airlines Flüge nach Russland aussetzten, kamen auch die Banken nach den aktuellen Sanktionen unter Druck.

In Folge der von Deutschland, den USA und anderen westliche Verbündete beschlossenen SWIFT-Ausschluss für Russland fielen die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank um bis zu 10 Prozent. Parallel gerieten auch die anderen europäische Bankaktien unter Druck. Zahlungsausfälle könnten hier drohen und die Bilanzen belasten.

Gewinner im DAX waren heute vor allem Energieaktien. Die Titel von Siemens Energy steigen um fast vier Prozent und zwischenzeitlich um das Doppelte. Bei RWE betrug das Plus 3,7 Prozent und ein neues Mehrjahreshoch stand an. Auch Eon legte um 2,5 Prozent zu. Der Grund ist leicht zu finden: Der Ausfall russischer Gaslieferungen muss kompensiert werden.

Als Umsatzspitzenreiter an der Börse Frankfurt standen hinter der BASF die Allianz und SAP auf der Agenda:

Unter den Gewinnern des Tages war auch wieder Delivery Hero zu finden. Hierzu gab es aber keine Meldungen. Ebenso die Zalando und HelloFresh, welche sich bereits in den letzten Tagen im Gleichlauf entwickelten.

Neben den Bankenwerten fielen heute auch die Automobilwerte zurück. Hier wirken sich die möglichen Exporteinschränkungen in der Zukunft bereits jetzt auf die Entwicklung der Aktien aus, ohne dass diese bereits vollzogen wurden.

In der hier aufgezeigten Heatmap sind die 40 DAX-Werte heute gut durchmischt gewesen:

Wie entwickelte sich das mittelfristige Chartbild nach diesem Rücklauf?

DAX genau zwischen den 1.000er-Regionen

Nachdem wir die 15.000 massiv unterschritten haben und an der 14.000 in der Vorwoche abprallten, orientiert sich der Index nun genau an der Mitte zwischen diesen runden Marken immer wieder. Eine klare Tendenz ist aufgrund der unsicheren geopolitischen Lage nicht absehbar. Die Charttechnik steht hierbei hinten an.

Fakt ist jedoch der Abwärtstrend, den wir in vielen Aktien und auch im Aktienindex sehen. Er wäre erst mit Überschreitung der 14.600 gebrochen und könnte ab da einen deutlichen Impuls auslösen:

Das Minus für den laufenden Monat summierte sich nun auf rund 1.000 Punkte und entspricht dem größten Monatsminus seit 16 Monaten.

An Unternehmensdaten sind am Montagabend nach dem Closing an der Wall Street die Werte HP, Zoom und Novavax spannend:

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