Zalando Aktie: Die Angst vor schwachen Margen

Gespannt warten die Anleger auf die Jahresbilanz des deutschen Versandhändlers Zalando. Im Fokus steht dabei die Margenentwicklung. Diese war nämlich in den letzten Jahren ein deutlicher Schwachpunkt des Unternehmens.

Der Mode Versandhändler Zalando sorgt bei Anlegern für Zufriedenheit mit seinem stetigen Wachstum. Und dass, obwohl das Umsatzpuls zuletzt zunehmend kleiner ausfiel als erwartet. Jedoch konnte das Unternehmen die Erlöse auch in Zeiten der Inflation steigern trotz großer Kaufzurückhaltung bei Kunden. Im dritten Quartal 2022 setze das Unternehmen 13,5 Millionen Euro um, was ein positives Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr darstellte. An anderer Stelle erzielte das Unternehmen durch die verstärkte Kostendisziplin ein großes Plus. Das Sparziel von Zalando wirkte sich positiv auf die EBIT-Marge aus, die sich von 0,4% auf 0,6% verbesserte. Insgesamt erzielte der Versandhändler dennoch Verluste mit einem Minus von 35,4 Millionen Euro.

Die Schwächen des Geschäftsmodells

Doch der Margenausweis zeigt es: Zalando macht aus starken Umsatzzahlen zu wenig. Dies ist dem Geschäftsmodell des Konzerns geschuldet. In früheren Jahren hatte das Management statt Gewinnerzielung auf Wachstumsentwicklung gesetzt. Die Logistik übernahm Zalando selbst. Das Problem dabei:

In keinem anderen Land der Welt ist die Rücksendequote so hoch wie in Deutschland, so das Kölner Handelsforschungsinstitut EHI. Zwölf Logistikzentren unterhält der Modehändler allein auf dem europäischen Markt. Drei von den zwölf Logistikzentren betreibt Zalando selbstständig. Bei den Versandhändlern außerhalb Deutschlands beauftragt der Konzern Partner und behält die Zwischenschritte für den Transport in der eigenen Hand. Retouren bearbeitet Zalando dennoch nicht selbst, dafür sind Drittanbieter nötig. Dieses Manko schwächt das Unternehmen und drückt auf die Marge, denn eine eigene Logistik ist mit sehr hohen Kosten verbunden. Ungeachtet dessen soll diese bis 2025 auf 3% bis 6% steigen, so das Unternehmensziel, das schon 2021 formuliert wurde. Allerdings gab der Konzern inzwischzen zu, das dieses Ziel womöglich eher unwahrscheinlich ist.

Der Kampf gegen die schwache Marge

Nichtsdestotrotz ist es mehr denn je wichtig für das DAX-Unternehmen, gerade wenn es um Kosten geht, streng diszipliniert zu sein. Bestimmte Maßnahmen wurden bereits schon eingeleitet: Der Versand ist nicht mehr in allen Fällen kostenlos. Mit diesen Maßnahmen will das Unternehmen Premium Kunden an sich binden. Hier eifert man Amazon mit einem entsprechenden eigenen „Treueprogramm“ nach.

Analysten positiv gestimmt

Anfang März veröffentlicht der DAX Konzern die Zahlen für das Geschäftsjahr 2022. Die Analysten zeigen sich zuvor positiv. Das Analysehaus Brian Granier hatte seine erstmalige Einschätzung überdacht und den Anteilsschein von „Sale“ of „Buy“ hochgestuft. Das alte Kursziel von 24 € wurde auf 50 € verdoppelt. Laut Analyst Clement Genelot führt der Fokus auf Profitabilität die Aktie zu positiven Bewertungen. Die operative Marge im Jahr 2025 werde jedoch unterschätzt, so der Analyst.

Die Deutsche Bank Research sieht die Zalando-Aktie mit einem Kursziel bei 53 € und damit deutlich höher als bei den vorigen Einschätzungen. Für den Analysten Volker Boss von der Baader Bank ist die Zalando Aktie ein Kauf. Boss zog das Kursziel von 30 auf 50 € an. Für das Jahr 2023 habe er seine Erwartungen an das Waren-Volumen des Modehändlers angesichts der Rezessionsängste und gedämpfter Verbraucherstimmungen zwar gesenkt, dennoch aber seine Schätzungen für die operative Gewinnmarge erhöht.

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