Zoom Video zieht um 8% an. Strohfeuer oder Wende?
Die Aktien des Pandemie-Lieblings Zoom Video stiegen nachbörslich um 8%, nachdem Zoom für das vierte Quartal einen Gewinnanstieg bei Umsatz und Gewinn verzeichnete. Die Prognose für den Gewinn pro Aktie im ersten Quartal lag über den Erwartungen.
Der Gesamtumsatz im vierten Quartal betrug 1,1 Mrd. Dollar, ein Plus von 4% gegenüber dem Vorjahr und 6% bei konstanten Wechselkursen; der Gesamtumsatz für das gesamte Geschäftsjahr betrug 4,4 Mrd. Dollar, ein Plus von 7% gegenüber dem Vorjahr und 9% bei konstanten Wechselkursen. Das alles bei einem Umsatz im vierten Quartal in Höhe von 636,1 Mio. Dollar, 18% mehr als im Vorjahr; Umsatz für das gesamte Geschäftsjahr wird nun in Höhe von 2,4 Mrd. Dollar ausgewiesen, 24% mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der Kunden, die in den letzten 12 Monaten mehr als 100.000 Dollar zum Umsatz beigetragen haben, stieg im Jahresvergleich um 27%.
Was darf erwartet werden?
Seit dem Ausbruch der Pandemie verzeichnete das Unternehmen ein explosionsartiges Wachstum seiner Nutzerbasis, welche auf über 300 Millionen Menschen die täglich Zoom-Meetings abhalten anstieg, was die Zahl der monatlich aktiven Nutzer auf rund 13 Millionen ansteigen ließ. Die Nutzerbasis des Unternehmens ist seit 2019 um mehr als das 30-fache gewachsen. Ein großer Teil des anfänglichen Wachstums stammte von den kostenlosen Konten, welche Menschen auf der ganzen Welt nutzten, um mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben. Dies wurde schnell angepasst, um Remote-Arbeit zu ermöglichen, und heute sind etwa 90% der aktiven Nutzer geschäftliche Nutzer, die ausschließlich für die Arbeit verwendet werden.
Dieses Wachstum ist noch lange nicht zu Ende, denn immer mehr Unternehmen erkennen das Effizienz- und Produktivitätspotenzial, das andere Unternehmen durch Zoom genutzt haben, und verlegen nicht unbedingt notwendige Meetings und Versammlungen auf die Plattform. Dies spart nicht nur die Kosten für physische Meetings, die oft auch Reisekosten beinhalten, sondern erhöht auch die Produktivität durch einfachere Abläufe bei Live-Videomeetings im Vergleich zu E-Mails und anderer Planungssoftware.
Dynamik bei Zoom lässt nach
Allerdings: Obwohl die Einnahmen des Unternehmens immer noch wachsen, hat sich das Wachstum deutlich verlangsamt. Der Hauptgrund, warum die Marktteilnehmer skeptisch sind, dass sich dieses Wachstum fortsetzen kann, ist die Tatsache, dass das Unternehmen einen längerfristigen Gegenwind mit vorübergehenden Lösungen zu überdecken scheint.
Das Problem: Das Unternehmens wird auf einer gewissen Ebene so behandelt, als sei es ein Aktienwert mit hohem Multiplikator. Es ist aber keine Aktie mit einem hohen Multiplikator. Das Problem ist, dass es sich auch nicht um eine wachstumsstarke Aktie handelt. Für ein Unternehmen, das zu einem „Verb“ geworden ist, ist es zudem ein wenig enttäuschend, da die Front-zu-Back-End-Zusammenarbeit einfach nicht stattfindet. Und wenn man sich das Wachstum anschaut und sieht, dass die Einnahmen in den nächsten drei Jahren nur um 3% bis 4% steigen werden, fällt es schwer, sich für diese Aktie zu begeistern. Allerdings muss man fair sein: Die Aktie wird auf dem Niveau vor der Pandemie gehandelt, obwohl das Unternehmen jetzt viel größer ist.
Fazit: Eine technische Reaktion darf erwartet werden, aber ob diese der Auftakt für eine Wende ist, bleibt vor dem Hintergrund der aktuellen Zahlen offen. Geduld ist gefragt.
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