Zweite Kaufchance bei Delta Airlines!

Einer der größten Probleme bei Delta Air Lines ist, dass sie wie andere Fluggesellschaften seit der COVID-19-Pandemie im März eine Menge Geld verbrannt hat. Viele Bären glauben daher, dass selbst, wenn sich die Geschäftsbedingungen irgendwann wieder normalisieren, die kurzfristig entstandenen Verluste zu einer Explosion der Verschuldung führen und den Aufwärtstrend bzw. das Erholungspotenzial zunichte machen werden. Dies war im Wesentlichen der Grund, warum Warren Buffett Anfang dieses Jahres auf Aktien von Fluggesellschaften verzichtete.

Die Cash Burn Rate hat sich in den letzten Monaten jedoch dramatisch verbessert. Noch Ende April berichtete das Management, dass sich die Cash Burn Rate im Mai von einem Höchststand von rund 100 Millionen Dollar pro Tag Ende März auf rund 50 Millionen Dollar pro Tag abschwächen würde. Die Verbesserung wurde darauf zurückgeführt, dass Rückerstattungsanträge, Kostensenkungen und Mitarbeiter, die sich freiwillig für unbezahlte Urlaubstage melden, zurückgegangen waren.

Auf einer Investorenkonferenz Mitte Mai gab Paul Jacobson, CFO von Delta, ein zusätzliches Update bekannt, wonach die Cash Burn Rate bis Ende Juni auf 40 Millionen Dollar pro Tag sinken soll, was teilweise auf einen Anstieg der Buchungen zurückzuführen ist. Dieses sequenzielle Wachstum der Buchungs- und Reiseaktivitäten hat sich fortgesetzt. In den letzten Tagen hat die Anzahl der Personen, welche die TSA-Kontrollpunkte (Messung der Anzahl der Passagiere durch die Transport Security Administration,) passieren, bereits 20% des Niveaus von 2019 erreicht. Wir sind noch weit vom „Normalen“ entfernt, aber der TSA-Durchsatz erreichte Mitte April einen Tiefpunkt von nur 4% des Niveaus von 2019. Die Passagiere kommen also zurück.

Keine Liquiditätsengpässe bei Delta Air Lines!

Infolgedessen hatte das Management letzte Woche auf der Jahrestagung von Delta weitere gute Nachrichten zu berichten. CEO Ed Bastian teilte mit, dass der tägliche Liquiditätsbedarf in Juni auf rund 30 Millionen Dollar zurückgegangen ist und damit die vorherigen Schätzungen um 10 Millionen Dollar übertroffen hat.

Dank dieser Stabilisierung des Cashflows und des Erfolgs von Delta bei der Aufnahme von Fremdfinanzierungen erwartet das Unternehmen nun, das zweite Quartal mit einer Liquidität von über 15 Milliarden Dollar zu beenden. Denn durch die aggressive Stilllegung älterer Jets und kleinerer Subflotten zur Vereinfachung des Betriebs werden durch Delta Air Lines erhebliche Einsparungen erzielt, die den Gegenwind der Stückkosten, der durch das Schrumpfen entsteht, ausgleichen wird.

Während die Nachfrage nach Flugreisen bis 2023 unter dem Niveau von 2019 bleiben dürfte, steht Delta im Einklang mit einer weiteren Steigerung des Umsatz- und Gewinnbeitrags aus seiner anstehenden Beziehung zu American Express im Jahr 2023. Und auch das bevorstehende Joint Venture mit LATAM für Südamerika-Strecken sollte auch in dieser Region zu einer verbesserten Rentabilität führen.

Der gesündeste Kandidat mit 100% Kurschance

Im Allgemeinen ist Delta als (die bei weitem gesündeste) US-amerikanische Fluggesellschaft unverändert am besten positioniert, um von einer Erholung der hochrentierlichen Nachfrage nach Geschäftsreisen zu profitieren. Infolgedessen dürfte der bereinigte Vorsteuergewinn von Delta innerhalb weniger Jahre erneut 6 Milliarden Dollar (entsprechend den Ergebnissen von 2019) übertreffen.

Zwar wird es nach der Erholung des Cashflows einen gewissen Nachholbedarf geben, aber das Unternehmen wird weiterhin in der Lage sein, die im Jahr 2020 entstandenen zusätzlichen Schulden relativ schnell abzubezahlen, indem die Dividende und Aktienrückkäufe ausgesetzt bleiben.

Kaufen?

Fazit: Die Aktie von Delta Air Lines liegt derzeit 53% unter dem Allzeithoch des Vorjahres. Die Aktie hat gute Chancen, diesen gesamten Verlust innerhalb von drei bis vier Jahren auszugleichen und bietet in diesem Zeitraum einen Aufwärtstrend von mehr als 100%. Somit bleibt Delta trotz der Erholung des Aktienkurses seit Mitte Mai eine attraktive Aktie für Value-Investoren. Wir raten dazu, auf der nunmehr verbilligten Kursbasis um 30 Dollar erneut in Position zu gehen! Das Kurspotenzial liegt bei ca. 100% bis Mitte 2021.

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